Kommentar – Steroide zur Inhalatation
Risiko Kortisonangst
Die Behandlung mit inhalativen Kortikosteroiden (ICS) ist bei Eltern von asthmakranken Kindern häufig mit Ängsten besetzt. Das lässt sich auch aus dem Informationsblatt "Asthmatherapie bei Kindern" herauslesen, das die Deutsche Atemwegsliga gerade fertiggestellt hat. Dort wird explizit darauf hingewiesen, dass "Nebenwirkungen des Kortisons bei dieser Art der Anwendung nur bei Verabreichung hoher Dosen auftreten".
Eine Sorge ist, dass eine ICS-Therapie die Knochenbildung stören und Frakturen fördern könnte. Diese Angst wird jetzt durch eine große Fall-Kontroll-Studie aus Kanada entkräftet: Kinder mit Asthma hatten mit ICS nicht mehr Knochenbrüche als ohne. Eine erhöhte Frakturrate fand sich nur bei einer Behandlung mit oralen Kortikosteroiden.
Für die Eltern von asthmakranken Kindern kann das eine wichtige Nachricht sein. Denn die Angst vor Nebenwirkungen verschlechtert die Therapieadhärenz. Eine unzureichende antientzündliche Basistherapie kann indes zum echten Risiko werden. Den Patienten drohen Asthmaanfälle und Aktivitätseinschränkungen und im schlimmsten Fall müssen sogar die mit erheblichen Nebenwirkungen belasteten oralen Kortikosteroide zum Einsatz kommen. Mehr als die ICS-Therapie kann daher die Angst vor ihr zum Risiko werden.
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