Tipps von Experten

Mit Asthma gut durch den Winter

Was Lungenärzte jetzt ihren Asthma-Patienten empfehlen.

Veröffentlicht:
Wenn sich die Lungenfunktion im Winter verschlechtert, ist es möglich, nach Absprache mit dem Arzt die Medikamentendosis zeitweilig zu erhöhen.

Wenn sich die Lungenfunktion im Winter verschlechtert, ist es möglich, nach Absprache mit dem Arzt die Medikamentendosis zeitweilig zu erhöhen.

© Syda Productions / Fotolia

BERLIN. Winterliche Temperaturen und trockene Heizungsluft bereiten Asthmapatienten bekanntlich Probleme. Kälte und feuchtkalte Nebel verstärken die Symptome und können bis zur Atemnot führen. Experten der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) geben Tipps, wie Betroffene möglichst unbeschwert durch die kalte Jahreszeit kommen.

Liegt der Auslöser des Asthmas in Tierhaaren oder Hausstaubmilben, können sich die Beschwerden während der kalten Jahreszeit verschlimmern. "Die chronisch gereizten Bronchien von Asthmapatienten werden beim Wechsel zwischen trockenen, beheizten Räumen und frostiger Luft stärker strapaziert als bei milden Temperaturen", erklärt DGP-Präsident Professor Klaus Rabe in einer Mitteilung der DGP.

3 Tipps der DGP:

Arzneien konsequent einnehmen!

Wenn sich die Lungenfunktion im Winter verschlechtert, ist es möglich, nach Absprache mit dem Arzt die Medikamentendosis zeitweilig zu erhöhen. "Wichtig ist, dass die verschriebenen Mittel auch wirklich konsequent und nicht nur bei Bedarf eingenommen werden", betont Rabe, der die LungenClinic Grosshansdorf leitet. Dazu gehöre das Basis-Medikament, ein Aerosol, das die Bronchien erweitert, und ein entzündungshemmendes Inhalierspray.

Damit die Therapie mit dem Inhaliergerät auch erfolgreich ist, rät der DGP-Experte zu einer Schulung: "Untersuchungen zeigen, dass zwei von drei Patienten ihren Inhalator falsch benutzen, was den Behandlungserfolg verringert."

Impfen nicht vergessen!

Erkältungen und Atemwegsinfekte treffen Asthmapatienten häufiger und schwerer als lungengesunde Menschen, erinnert die DGP in ihrer Mitteilung. Gegen Influenza oder Pneumokokken-Infektionen schützen regelmäßige Impfungen.

Wenn Erkältungssymptome auftreten, empfiehlt Rabe, früh einen Arzt aufzusuchen: "Eine frühe Behandlung, zum Beispiel mit inhalierbarem Kortison, kann eventuell eine Exazerbation verhindern."

Fenster auf und durch die Nase atmen!

Auch wenn die Kälte nicht dazu einlädt, sollten Asthmapatienten ihre Zimmer regelmäßig lüften und ausreichend trinken. Rabe ergänzt: "Grundsätzlich sollten Menschen mit Asthma auf eine gesunde Ernährung achten, Alkohol nur in Maßen konsumieren und Zigarettenrauch meiden." Auch moderate Bewegung im Freien könne helfen die Lungenfunktion zu verbessern und die Reizschwelle für einen Asthmaanfall zu erhöhen. (eb)

Mehr zum Thema

Chronische Lungenerkrankungen

Mit KI gegen die COPD

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen