Studie

Zahl der COPD-Erkrankungen nimmt zu

Zi-Studie: In acht Jahren haben die COPD-Diagnosen um 25 Prozent zugelegt. Männer sind stärker betroffen.

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BERLIN. Die Diagnoseprävalenz für eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) nimmt zu: In acht Jahren – von 2009 bis 2017 – ist sie um 25 Prozent gestiegen, wie eine aktuelle Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zeigt. Bereits im Juni hatten erste Ergebnisse der Studie auf diesen Trend hingewiesen. Lag die Diagnoseprävalenz im Jahr 2009 noch bei 5,1 Prozent, so erreichte sie in einem nahezu linearen Verlauf im Jahr 2016 bereits 6,4 Prozent und blieb auch im Folgejahr nahezu konstant.

Mit insgesamt rund 2,6 Millionen Betroffenen sei die COPD eine der bedeutendsten chronischen Erkrankungen, heißt es. Ausgewertet wurden die vertragsärztlichen Abrechnungsdaten von 40 Millionen GKV-Versicherten über 40 Jahre. Dabei weisen Männer ein höheres Erkrankungsrisiko als Frauen auf (2017: 7,4 Prozent vs. 5,8 Prozent).

Die Studienautoren führen dies darauf zurück, dass Männer mehr Rauchen und häufiger beruflich Schadstoffen ausgesetzt sind. Außerdem nehme die Krankheitslast mit dem Alter zu.

Während die Diagnoseprävalenz in der Altersgruppe der 40- bis 44-Jährigen im Jahr 2017 bei 1,3 Prozent lag, waren es bei den 65- bis 69-Jährigen rund 10 Prozent und bei den 85- bis 89-Jährigen bereits 14 Prozent.

Auch regional zeigen sich Unterschiede in der Prävalenz: So lag die geschlechts- und altersstandardisierte Diagnoseprävalenz 2017 zwischen 3,1 Prozent im Kreis Reutlingen (Baden-Württemberg) und 10,6 Prozent im Kreis Osterode am Harz (Niedersachsen). Generell seien Niedersachsen und Thüringen besonders betroffen, berichtet das Zi.

Da die Bevölkerung immer älter werde, geht das Institut davon aus, dass die Erkrankungszahlen in den kommenden Jahren weiter steigen werden. Rund 60 Prozent der Diagnosen waren übrigens unspezifisch von den Ärzten kodiert (ICD: J44.9). (reh)

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