Aspergillen: hohes Allergierisiko bei Mukoviszidose

BERLIN (gvg). Patienten mit einer Mukoviszidose, bei denen sich plötzlich die Lungenfunktion verschlechtert, haben häufig eine akute allergische Reaktion. Auslöser der Allergie ist der in den Atemwegen vorkommende Schimmelpilz Aspergillus.

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Die allergische, bronchopulmonale Aspergillose (ABPA) betrifft mindestens zehn bis fünfzehn Prozent der Patienten mit Mukoviszidose, und zwar bevorzugt ab dem zweiten Lebensjahrzehnt. Sie kann chronifizieren und zu einem Asthma-ähnlichen, klinischen Erscheinungsbild führen.

Es handelt sich um eine kombinierte Typ I-/Typ III-Allergie, bei der häufig IgE-Antikörper gegen Aspergillus-Antigene sowie spezifische IgG-Antikörper nachweisbar sind. Wahrscheinlich bietet die geschädigte Bronchialschleimhaut der Patienten eine Eintrittspforte für die Aspergillus-Antigene.

"Typisch sind außer der plötzlichen Verschlechterung der Lungenfunktion ein sonst unerklärlicher Gewichtsverlust, deutliches Unwohlsein und das Fehlen eines Sputumbefundes, der zu einer bakteriellen Exazerbation paßt", so Professor Matthias Griese vom Dr. von Hauner’schen Kinderspital in München. Auf dem Röntgenbild seien oft flüchtige Infiltrate zu erkennen, sagte Griese auf einer Veranstaltung der Bundesärztekammer in Berlin. Oft gelinge der Aspergillennachweis im Sputum.

Therapeutisch seien dann Maßnahmen gegen die Pilzinfektion, etwa mit Itraconazol (5 mg pro kg und Tag oral für drei bis sechs Monate), in Kombination mit einer systemischen Steroidbehandlung (2 mg pro kg pro Tag für zwei bis drei Monate) die Therapie der Wahl, berichtete Griese.

Um Rezidive zu verhindern sollte außerdem versucht werden, die allerdings weit verbreiteten Aspergillen zu meiden, etwa durch Abschaffung oder Versiegelung von Federbetten und den Verzicht auf Haustiere, besonders auf Vögel.

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