BRONCHIALINFEKT UND PNEUMONIE

Erhöhter Serum-Harnstoff ist ein Alarmsignal bei Pneumonie

Ob Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie ambulant behandelt werden können oder ins Krankenhaus müssen, kann mit einem Score beurteilt werden. Mit welchen Erregern muß man rechnen? Wann sind bei Bronchitiden Antibiotika indiziert? Das und mehr erfährt man im Vortrag "Bronchialinfekt und Pneumonie".

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Professor Heinrich Worth vom Klinikum Fürth empfiehlt den Score CURB 65, mit dem man das Gefährdungsrisiko von Patienten einschätzen kann, die eine Pneumonie ambulant erworben haben. Symptome wie Desorientiertheit, erhöhte Harnstoff-Werte, erhöhte Atemfrequenz, auffallend niedrige Blutdruck-Werte und ein Alter über 65 werden mit null Punkten (für nein) oder einem Punkt (ja) bewertet. Schon bei ab einem Score von 1 empfiehlt Worth eine stationäre Behandlung.

Die genauen Symptome und Schwellenwerte des Scores erläutert Worth im Vortrag; und er nennt Antibiotika, die nach aktuellen Leitlinien zur ambulanten Therapie bei unkomplizierter Pneumonie empfohlen werden.

Wie sieht es aus bei Bronchial-Infekten? Haupterreger sind Viren wie Influenza- und Parainfluenza-Viren oder Bakterien wie Staphylococcus aureus oder Staph. pneumoniae, Hämophilus influenzae oder hämolysierende Streptokokken. Pilze sind übrigens keine typischen Bronchitis-Erreger, betont Worth.

Eine akute Bronchitis ist im allgemeinen keine Indikation zur mikrobiologischen Diagnostik. Wichtige Ausnahmen von dieser Regel sind zum Beispiel rezidivierende akute Bronchitiden bei fortgeschrittener COPD. Wann eine Erregerbestimmung noch wichtig ist, erklärt Worth anhand von Beispielen.

Da meist Viren die Ursache von unkomplizierten Bronchitiden ist, sollten in der Regel keine Antibiotika verordnet werden. Anders ist das bei älteren und abwehrgeschwächten Patienten mit Superinfektionen - erkennbar an gelblich-grün verfärbtem Sputum. Bei Patienten mit COPD und akuter Exazerbation gelten besondere Regeln. Welche, das erklärt Worth im Vortrag.

"Die Auswahl der Antibiotika für die orale Basistherapie bei COPD-Exazerbation kann man auch ohne direkte Kenntnis des Erregers treffen", sagt Worth. Er nennt die wichtigen Substanzklassen. Wie eine rationale Therapie gemacht wird, mit der man auch Resistenzen möglichst vermeidet, erfährt man im Vortrag. (gwa)

Den Vortrag, für den es nach bestandener Prüfung CME-Punkte gibt, finden Sie nach Anmeldung unter www.qaef-akademie.de, "Online-Kurse" - "Infektiologie" - "Bronchialinfekt und Pneumonie".

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