Mit Bosentan gegen pulmonale Hypertonie
FRANKFURT AM MAIN (nsi). Der Endothelin-Rezeptorantagonist Bosentan (Tracleer®) ist bisher die einzige in Europa zugelassene orale Therapie für Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie im NYHA-Stadium III. Eine andere Therapieoption Epoprostenol wird intravenös über einen Dauerkatheter oder implantierten Port appliziert.
Veröffentlicht:Bosentan ist ein dualer Endothelin-A- und B-Rezeptorantagonist und wirkt über die Bindung an diese beiden Rezeptortypen vasodilatierend und antiinflammatorisch. Daran hat Dr. Vallerie V. McLaughlin vom University of Michigan Medical Center in Ann Arbor bei einer Veranstaltung des Unternehmens Actelion in Frankfurt am Main erinnert.
Die antihypertrophen und antifibrotischen Effekte der Substanz wirkten dem krankheitsbedingten Remodeling der Blutgefäße entgegen, so die Wissenschaftlerin. Die Plasmakonzentrationen von Endothelin korrelieren mit der Prognose dieser Patienten: Je höher die Endothelin-Werte, desto geringer ist die Lebenserwartung dieser Patienten.
Bosentan wird im Allgemeinen zur laufenden Therapie zum Beispiel mit Antikoagulantien und Vasodilatatoren hinzugefügt.
Zwei randomisierte, doppelblinde und Placebo-kontrollierte Studien haben ergeben, daß bei der Therapie mit Bosentan die Sechs-Minuten-Gehstrecke als Parameter für die körperliche Belastbarkeit signifikant verlängert ist: nämlich um 76 und 44 Meter nach zwölf und 16 Wochen. Zudem wird durch die Therapie auch die Lebensdauer verlängert. Bei der idiopathischen PAH sterben ohne medikamentöse Behandlung 50 Prozent der Patienten innerhalb von drei Jahren.
Ist die PAH mit einer HIV-Infektion (bei etwa einem Prozent der HIV-Infizierten) oder einer Autoimmunerkrankung wie Sklerodermie assoziiert, leben nur noch 40 bis 45 Prozent der Patienten zwei Jahre nach Diagnose.
Mit dem Wirkstoff waren es in einer Studie 97 Prozent nach einem Jahr und 91 Prozent nach zwei Jahren. Die pulmonale arterielle Hypertonie (PAH) wird jährlich bei einem von einer Million Bundesbürger diagnostiziert, etwa 5000 Menschen in Deutschland sind betroffen.