Rezeptor-Blocker bremst pulmonale Hypertonie

WIESBADEN (mop). Die pulmonale arterielle Hypertonie (PAH) ist ohne Therapie eine rasch progredient verlaufende Erkrankung mit hoher Sterberate. In der Pathogenese hat das Peptid Endothelin eine Schlüsselfunktion. Mit dem Endothelin-Rezeptor-Antagonisten Bosentan gibt es eine wirksame orale Therapie, die auch die Überlebensrate deutlich verbessert.

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Das belegen klinische Studien, die Professor Ralf Ewert von der Universität Greifswald auf einem Symposium von Actelion vorgestellt hat. An der ersten klinischen Studie nahmen 32 Patienten mit idiopathischer PAH oder PAH in Assoziation mit einer Kollagenose im NYHA-Stadium III teil.

Die dreimonatige Therapie bewirkte eine Verlängerung der prognoserelevanten Sechs-Minuten-Gehstrecke. Deutlich gebessert haben sich in der doppelblinden und Placebo-kontrollierten Studie auch hämodynamische Parameter und die NYHA-Klasse.

Die placebokontrollierte Folgestudie (BREATHE-1) hat diese Ergebnisse bei über 200 Patienten bestätigt. Außer der Verlängerung der Sechs-Minuten-Gehstrecke und der höheren Belastbarkeit ist durch Bosentan (Tracleer®) auch die Zeit bis zur klinischen Verschlechterung länger geworden.

"Das belegt, daß durch die Therapie der rasch progrediente Verlauf der PAH vermindert oder aufgehalten werden kann", so Ewert. Auch bei der Lebensqualität gaben die Patienten eine Verbesserung durch die Therapie an. Und: Die Effekte waren von Dauer.

70 Prozent der Patienten waren nach zwei Jahren Therapie noch stabil. Die Überlebensrate betrug 89 Prozent im Vergleich zu erwarteten 57 Prozent. Daher steht Bosentan heute bei PAH-Patienten der NYHA-Klasse III im Therapieschema an erster Stelle. Patienten mit systemischer Sklerose profitieren auch von einer Therapie mit Bosentan. Ohne eine Behandlung sterben 70 Prozent der Patienten in den ersten zwei Jahren.

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