Symptome bei pulmonaler Hypertonie unspezifisch

STUTTGART (skh). "Daran denken!", ist nach Meinung von Experten das wichtigste, was niedergelassene Ärzte zur frühen Diagnostik bei Patienten mit pulmonalarterieller Hypertonie (PAH) beitragen können. Bei PAH-Verdacht muss zudem die Abklärung an einem spezialisierten Zentrum veranlasst werden.

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PAH-Patienten durchliefen vor der Diagnosestellung meist eine Odyssee, sagt der Pneumologe Dr. Jörg Winkler aus Leipzig. Das belegen Zahlen: Die durchschnittliche Zeit vom Beginn der Beschwerden bis zur Diagnosestellung beträgt zweieinhalb Jahre. Und: 75 Prozent der Patienten haben mindestens drei Ärzte konsultiert, bevor die Diagnose PAH gestellt wurde, so Winkler bei einer Veranstaltung des Unternehmens Actelion.

Dyspnoe bei jedem dritten Patienten als Asthma gedeutet

Gerade Dyspnoe als häufigstes aber unspezifisches PAH-Symptom werde jedoch bei 30 Prozent der PAH-Patienten als Belastungsasthma fehldiagnostiziert oder als schnelle Ermüdbarkeit wegen Trainingsmangels interpretiert. Oft werde die Kurzatmigkeit auch als Zeichen der Verschlechterung einer pulmonalen Grunderkrankung oder als psychogene Dyspnoe gedeutet, berichtete Winkler.

Erhöhtes PAH-Risiko bei HIV, Kollagenosen oder Herzfehlern

Bei unspezifischen Symptomen wie Dyspnoe, Schwindel und Abgeschlagenheit ist immer an eine PAH zu denken. Vor allem bei Patienten mit erhöhtem PAH-Risiko, etwa bei Kollagenosen, Herzfehlern mit Links-Rechts-Shunt oder HIV-Infektion sollten Kollegen hellhörig werden. In einer Studie wurden 570 Sklerodermie-Patienten per Doppler-Echokardiografie untersucht. Bei 33 (sechs Prozent) von ihnen fanden die Untersucher echokardiografische PAH-Zeichen in Verbindung mit unklarer Dyspnoe. Bei 18 dieser Hochrisikopatienten Patienten (55 Prozent) ließ sich der PAH-Verdacht durch eine Katheteruntersuchung des rechten Herzens bestätigen (Arthritis Rheum 52, 2005, 3792).



STICHWORT

Symptome bei Lungenhochdruck

Meist sind die Symptome bei Patienten mit PAH nur unspezifisch. Am häufigsten kommen vor:

  • unklare Dyspnoe
  • Schwindel bei Lagewechsel und Abgeschlagenheit
  • Betonter zweiter Herzton bei niedrigem systemischem Blutdruck
  • systolisches Herzgeräusch
  • Ödemneigung der Unterschenkel
  • Raynaud-Symptomatik bei Patienten mit eventuell unbekannten Kollagenosen. (skh)
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