Luftverschmutzung

Schon kurze Feinstaubbelastung kann Risiko für Lungeninfektionen erhöhen

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SALT LAKE CITY. Bereits eine Feinstaubbelastung über eine geringe Zeitspanne kann einer Studie zufolge das Risiko für Atemwegsinfektionen deutlich erhöhen. Besonders für Kinder könnten die Auswirkungen der Belastung schwerwiegend sein, berichten Forscher um Dr. Benjamin Horne vom Intermountain Medical Center Heart Institute in Salt Lake City (Am J Resp Crit Care Med 2018; online 13. April).

Die Wissenschaftler analysierten die Daten von 146.397 Menschen – darunter waren zu 77 Prozent Kinder unter zwei Jahren –, die zwischen 1999 und 2016 wegen Lungeninfektionen in Kliniken im Bereich der Wasatch Front in Utah behandelt worden waren. In diesem dicht besiedelten Bereich leben rund 80 Prozent der Einwohner Utahs. Zudem erfassten die Forscher die Umweltdaten von drei Meldestationen in dem Gebiet.

Diese Stationen dokumentieren täglich die PM 2,5-Werte, also die Menge der Feinstaubpartikel, die einen Durchmesser von bis zu 2,5 µm haben. Horne und seine Kollegen fanden dabei einen Zusammenhang: Zwei Wochen, nachdem die PM 2,5-Werte schon kurzzeitig über 10 µg/m3 lagen, erhöhte sich die Zahl der Klinikaufenthalte wegen akuter Infektionen der unteren Atemwege um 15 bis 23 Prozent. Insgesamt seien im erfassten Zeitraum 17 Kinder unter zwei, neun Kinder zwischen 3 und 17, sowie 81 Erwachsene über 18 Jahren an den Folgen der Atemwegsinfektion gestorben, berichten die Forscher.

In Europa gilt für PM 2,5-Partikel ein Zielwert von 25 µg/m3 im Jahresmittel. (bae)

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