Bericht zur globalen Luftverschmutzung

Kürzeres Leben durch dreckige Luft

Die Gesundheitsschäden durch Luftverschmutzung verringern aktuellen Daten zufolge die Lebenserwartung durchschnittlich um 20 Monate.

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Smog in Peking: An manchen Tagen geht nichts ohne Mundschutz.

Smog in Peking: An manchen Tagen geht nichts ohne Mundschutz.

© Jhphoto / dpa

BOSTON. Luftverschmutzung ist derzeit die fünfthäufigste Todesursache weltweit, sodass dadurch mehr Menschen sterben als durch Verkehrsunfälle oder Malaria.

Das zeigt der aktuelle Bericht des amerikanischen Health Effects Instituts, das jährlich Forschungsergebnisse zum Thema globale Luftverschmutzung veröffentlicht.

Die Lebenserwartung eines heute geborenen Kindes könnte aufgrund der zunehmenden Luftverschmutzung und der daraus resultierenden Gesundheitsschäden um durchschnittlich 20 Monate verringert werden, errechneten die Autoren des State of Global Air Reports 2019.

In Südasien, der Region mit der höchsten Feinstaubbelastung, sinke die Lebenserwartung eines Kindes sogar um mehr als 30 Monate.

Fast fünf Millionen Todesfälle 2017 weltweit

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Weltweit starben im Jahr 2017 fast fünf Millionen Menschen an den Folgen von Luftverschmutzung, dazu zählen Todesfälle durch Schlaganfall, Herzinfarkt, Diabetes, Lungenkrebs und chronische Lungenerkrankungen. Hauptquellen der Verschmutzung sind Fahrzeug- und Industrieemissionen sowie Kohlekraftwerke.

Ursache für verschmutze Luft innerhalb von Gebäuden ist vor allem die Verbrennung von Holz oder Kohle zum Kochen. Etwa die Hälfte aller durch Luftverschmutzung bedingten Todesfälle 2017 seien in China und Indien aufgetreten, jeweils mehr als 1,2 Millionen.

Während China Fortschritte beim Eindämmen der Luftverschmutzung gemacht hat, herrschen in Pakistan, Bangladesch und Indien die höchsten Belastungswerte seit 2010, schreiben die Autoren.

2017 sei Feinstaubbelastung der dritthäufigsten Risikofaktor für Mortalität und Morbidität bei Menschen mit Typ-2-Diabetes weltweit gewesen, gefolgt von hohen Blutzuckerwerten und einem hohen Body Mass Index.

Die verschmutzte Luft habe 2017 zu 276.000 Todesfällen bei Typ-2-Diabetes weltweit geführt, wovon mit 55.000 die meisten in Indien auftraten.

Für Europa hatten Mainzer Wissenschaftler jüngst Berechnungen veröffentlicht. Demnach gibt es jährlich 790.000 Todesfälle aufgrund von Luftverschmutzung (siehe nachfolgende Grafik). (sj/ths)

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