Vitaminpillen kein Rezept gegen Grauen Star

BOSTON (ob). Auch eine langfristige Einnahme von Vitaminpillen senkt bei älteren Männern anscheinend nicht das Risiko für die als Grauen Star bezeichnete Trübung der Augenlinsen.

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Ob eine Vitamin-Supplementierung bei Grauen Star hilft ist noch fraglich.

Ob eine Vitamin-Supplementierung bei Grauen Star hilft ist noch fraglich.

© gro

Darauf lassen zumindest die im Zeitraum von acht Jahren erhobenen Daten einer großen Studie (Physicians' Health Study II) bei 14 641 ausschließlich männlichen US-Ärzten schließen.

In dieser placebokontrollierten Studie sollte in erster Linie die mögliche präventive Wirkung einer Nahrungsergänzung mit Vitamin C ( 500 mg/Tag) und Vitamin E (400 IE jeden zweiten Tag) auf Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen geprüft werden.

In der großen Subgruppe der 11 545 Ärzte im Alter über 50 Jahre hat das Forscherteam um Dr. William Christen aus Boston darüber hinaus die potenziellen Auswirkungen der Vitamingabe auf die Katarakt-Entwicklung untersucht (Arch Ophthalmol 2010; 128: 1379).

Im Untersuchungszeitraum wurde bei 1174 Männer eine sogenannte Alterskatarakt neu diagnostiziert. Die Fälle waren nahezu gleichmäßig auf alle drei Gruppen mit Vitamin-C-, Vitamin-E- und Placebo-Behandlung verteilt, die Unterschiede zwischen den Gruppen dementsprechend nicht signifikant. Die Analyse aller 801 registrierten Kataraktoperationen kam zum gleichen Ergebnis.

Darüber, ob eine im jüngeren Alter begonnene und über einen noch längeren Zeitraum fortgesetzte Vitamin-Supplementierung möglicherweise erfolgreicher ist, lässt sich derzeit natürlich nur spekulieren.

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