Fehlsichtigkeit

Welche Probleme gibt es nach dem Augen-Lasern?

Strahlenkränze, Halos, Sandgefühl: Augenlasern gegen Fehlsichtigkeit hat oft Nebenwirkungen.

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Nur ein bis zwei Prozenten der Studienteilnehmer waren mit dem Verlauf der Op nicht zufrieden.

Nur ein bis zwei Prozenten der Studienteilnehmer waren mit dem Verlauf der Op nicht zufrieden.

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SILVER SPRING. Nach einer "Laser In Situ Keratomileusis-Therapie" gegen Fehlsichtigkeit gibt es häufiger Nebenwirkungen als gedacht. Das haben die beiden prospektiven Beobachtungsstudien PROWL-1 und -2 zu LASIK bei Myopie, Hyperopie und Astigmatismus ergeben.

An PROWL-1 nahmen 242 Marinesoldaten mit Therapie in einem Militärzentrum teil. Die 292 Patienten von PROWL-2 waren in fünf Praxen oder Kliniken behandelt worden. Präoperativ sowie ein, drei und sechs Monate nach dem Eingriff beantworteten die Patienten Fragen im Internet zu visuellen Störungen wie Doppelbildern, Lichtblitzen, Halos und Strahlenkränzen. Gefragt wurde zudem nach trockenen Augen und der Zufriedenheit mit dem Eingriff (JAMA Ophthalmol 2017; 135: 13).

Trockene Augen nach Ocular Surface Disease Index

Trockene Augen wurden mit dem Ocular Surface Disease Index (OSDI) beurteilt. Kriterien sind Lichtempfindlichkeit, Brennen und Stechen, Gefühl von Sand in den Augen, verschwommenes Sehen und schlechte Nachtsicht. Die Skala reicht von 0 (keine) bis 100 (maximale Beschwerden).

Wie das Team um Dr. Malvina Eydelman vom Center for Devices and Radiological Health der US-Zulassungsbehörde FDA in Silver Spring (Maryland) berichtet, nahm der Anteil der Patienten mit normalen OSDI-Werten (0 bis 12) zu, und zwar von 55 Prozent vor dem Eingriff auf 73 Prozent nach sechs Monaten (PROWL-1) und von 44 auf 65 Prozent binnen drei Monaten (PROWL-2).

Nur ein bis zwei Prozent sind unzufrieden

Allerdings: 27 und 28 Prozent der Patienten klagten erstmals drei Monate nach Op über trockene Augen und vier bis sechs Prozent entwickelten postoperativ mittel- bis hochgradige Beschwerden (OSDI über 23). Zudem gaben 43 und 46 Prozent der ursprünglich beschwerdefreien Patienten nach drei Monaten Sehbeeinträchtigungen an; am häufigsten waren Halos (Lichthöfe) und Strahlenkränze.

Trotzdem waren nur ein bis zwei Prozent der Teilnehmer mit dem Verlauf unzufrieden, und zwar vor allem, wenn nach der Op noch Sehhilfen benötigt wurden. (eo)

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