Hornhautspende

Ophthalmologen fordern bessere Aufklärung

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MÜNCHEN. Bundesweit warten mehr als 5000 Patienten auf ein Kornea-Transplantant. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft ruft in einer Mitteilung dazu auf, potenzielle Organ- und Gewebespender häufiger auch auf die Möglichkeit der Hornhautspende hinzuweisen. "Prinzipiell kommt fast jeder Verstorbene – egal ob er Brillenträger war oder an einer Erkrankung litt – als Spender infrage", wird Professor Claus Cursiefen vom Zentrum für Augenheilkunde des Uniklinikums Köln zitiert. Ausnahmen bildeten etwa Menschen, die eine Viruserkrankung wie AIDS oder Hepatitis haben.

Hornhäute, die sich nicht zur Spende eignen, können – wenn dafür ein Einverständnis des Spenders vorliegt – in wissenschaftlichen Studien verwendet werden, damit Augenkrankheiten in Zukunft wirkungsvoller behandelt werden können.

"Unser wichtigstes Anliegen ist, die Bedeutung der Hornhauttransplantation für unsere Patienten hervorzuheben und ihren Stellenwert im Gesundheitssystem zu sichern" betont der DOG-Generalsekretär Professor Thomas Reinhard in der Mitteilung. Dies solle auch dabei helfen, mehr Menschen für eine Hornhautspende zu gewinnen. Viele potenzielle Organspender würden die Möglichkeit der Hornhautspende nicht kennen und Ärzte wiesen zu selten darauf hin, so Reinhard.

Nach §1a des Transplantationsgesetzes entspricht die Gewebetransplantationen einer vollwertigen Transplantation. Dies betont die DOG in einer Stellungnahme. "Auch wenn es bei der Hornhauttransplantation nicht um Leben oder Tod geht, wie bei Patienten, die auf eine Niere oder Leber warten, ermöglicht uns dieser Eingriff, Patienten ihr Augenlicht und damit ein erhebliches Stück Lebensqualität zurückzugeben", so Professor Berthold Seitz vom Universitätsklinikum des Saarlands Homburg. (eb)

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