Langzeiteffekt von Demenz-Therapie neu belegt

MALMÖ (mal). Demenz-Therapie lohnt sich. Langfristig kann sie den Wechsel von häuslicher Pflege zu Heimpflege hinauszögern. Das bestätigt jetzt eine Studie, in der Alzheimer-Kranke fünf Jahre lang unter praxisnahen Bedingungen geführt worden sind.

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"Unseren Wissens ist bisher keine offene, praxisnahe Studie veröffentlicht worden mit einer so langen Beobachtungszeit", so die Forscher um Dr. Åsa K. Wallin aus Malmö in Schweden.

In der Studie hatten 50 Alzheimer-Kranke eine Therapie mit Tacrin bekommen, dem ersten - in Deutschland 1995 eingeführten - Cholinesterasehemmer. Wegen seiner Hepatotoxizität ist Tacrin heute in der Verordnung von den besser verträglichen Cholinesterasehemmern Donepezil, Rivastigmin und Galantamin abgelöst worden.

Basierend auf den Ergebnissen kognitiver Leistungstests und der Gesamtsituation wurde die Tacrin-Therapie bei Besserung oder fehlender Verschlechterung als Erfolg gewertet. Eine Verschlechterung galt als Mißerfolg.

Die Datenanalyse ergab: Patienten mit einem Therapieerfolg nach zwölf Monaten kamen erst nach rund 1400 Tagen ins Heim, Patienten ohne Therapieerfolg schon nach 740 Tagen. Ob die Therapie erfolgreich war oder nicht, hatte dabei keinen Einfluß auf die Überlebenszeit (Dement Geriatr Cogn Disord 18, 2004, 197).

Daß konsequente antidementive Therapie die Heimeinweisung verzögern kann, ist schon mehrfach beobachtet worden - und auch ein Thema der heutigen Sommerakademie "Demenz", mit der Sie wieder Fortbildungspunkte sammeln können.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Demenz-Therapie - eine Geduldsprobe

 

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