Erneut Brite nach Blut-Transfusion an vCJK gestorben

LONDON (skh). In Großbritannien ist erneut ein junger Mann nach einer Bluttransfusion an der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJK) gestorben. Er hatte Jahre zuvor Blut erhalten, das mit Prionen kontaminiert war.

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Das berichten britische Ärzte in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "The Lancet" (368, 2006, 2061). Schon 2004 waren zwei Patienten gestorben, die Transfusionen von Spendern erhalten hatten, die später an vCJK starben. Die Erkrankung des nunmehr dritten Patienten war im Februar dieses Jahres bekanntgeworden. Er hatte vor fast acht Jahren eine Transfusion von einem Spender erhalten, der seinerseits 20 Monate nach der Blutspende an der vCJK erkrankt war.

Wegen zunehmender Konzentrat-ions- und Gleichgewichtsstörungen war der Patient in die Abteilung für Prion-Erkrankungen des National Hospital for Neurology and Neurosurgery in London überwiesen worden. Dort wurde er zunächst täglich mit 300 mg Quinacrin behandelt, einer Substanz, die derzeit bei vCJK klinisch geprüft wird. Der Zustand des Patienten verschlechterte sich jedoch weiter, er wurde bettlägrig und starb. Die Diagnose vCJK wurde jetzt eindeutig bestätigt. Bei der Autopsie ließen sich die für vCJK typischen pathogenen Prionen im Hirngewebe und in den Tonsillen des Patienten nachweisen.

Derzeit sind 24 weitere Personen bekannt, die eine Prionen-haltige Bluttransfusion erhalten haben. Sie wurden jetzt über ihr Risiko, an vCJK zu erkranken informiert. "Diesen Patienten wird nun der sofortige Zugang zu fachärztlicher Behandlung, Diagnostik und langfristiger Betreuung ermöglicht", sagte Dr. John Collinge von der Londoner Klinik.

So läßt sich etwa durch eine Prionen-Analyse von etwas Tonsillen-Gewebe feststellen, ob eine vCJK unmittelbar vor dem Ausbruch steht.

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