Erfolg bei Alzheimer mit Spezialprogramm

BERLIN (grue). Die psychische Belastung durch eine Alzheimer-Demenz ist für Betroffene und Angehörige sehr hoch. Schon bei leichter Erkrankung sind etwa ein Drittel der Patienten depressiv. Eine Gruppentherapie mit Patienten und ihren Lebenspartnern kann die psychischen Belastungen abfedern.

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In einem Modellprojekt an der Psychiatrischen Klinik der Uni Mainz haben zwölf Patienten mit beginnender Alzheimer-Erkrankung und deren Lebenspartner an einer Gruppentherapie teilgenommen, die alle zwei Wochen für jeweils eine Stunde in der Gedächtnisambulanz stattgefunden hat. Die Therapie dauerte ein Jahr und umfasste Übungen und Rollenspiele zur Krankheitsbewältigung. Darauf hat Dr. Armin Scheurich aus Mainz auf dem Psychiatrie-Kongress in Berlin hingewiesen. Auf die Gedächtnisleistung hatte die Verhaltenstherapie keinen Einfluss.

Bei den Patienten ging trotz Krankheitsprogression die Angst vor Demaskierung der Krankheit sowie vor Alleinsein und Isolation signifikant zurück. Auch die Angehörigen profitierten: "Neun von zwölf Teilnehmern wurden nach eigener Angabe durch die Therapie zu mehr Aktivitäten motiviert", so Scheurich. Sie berichteten zudem von weniger Durchschlafstörungen und von größerer Ausgeglichenheit. Von den Angehörigen wurde keiner während der Therapie depressiv, von den Patienten nur einer. "Mit dem relativ einfachen Programm konnte die Gesundheit und Lebensqualität effizient gefördert werden", so Scheurich. Aus Vergleichsstudien sei bekannt, dass sich allein durch die Schulung von Angehörigen die Heimeinweisung um bis zu zwei Jahre hinauszögern lässt.

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