Kontrolle von Blutdruck und -zucker sind wichtig für Demenz-Prävention

BERLIN (nsi). In der Prävention der Demenz gibt es zwar noch keinen Durchbruch, aber Fortschritte: So senkt eine gute Kontrolle des Blutdrucks bei Hypertonikern sowie des Blutzuckers und der Fettwerte bei Diabetikern das Demenz-Risiko deutlich.

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Ein Beleg dafür sei die Honolulu-Asia Aging Study, so Kongresspräsident Professor Karl Einhäupl bei der 80. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Berlin. 2505 Männer ohne Demenz waren dreißig Jahre lang nachbeobachtet worden.

Männer mit einem systolischen Blutdruck von 140 mmHg hatten ein doppelt so hohes Risiko, in diesem Zeitraum an Demenz zu erkranken, wie normotone Teilnehmer. Bei höheren Blutdruckwerten ohne antihypertensive Therapie stieg das Risiko bis auf den Faktor vier, so der Neurologe von der Charité Berlin. Für Diabetes mellitus und Hyperlipidämie ergaben sich ebenfalls klare Korrelationen zu AD.

Hypertonus und Stoffwechselstörungen entgegenzuwirken sei besonders wichtig bei Patienten mit Demenz in der Familie. Bei ihnen sollte die Prävention spätestens in der dritten Lebensdekade beginnen, denn: "Die Komorbidität erhöht das Risiko für die Alzheimer-Demenz zusätzlich", sagte Einhäupl.

Ein erblicher Risikofaktor ist das ApoE4-Gen; auch ein Defekt im GAB2-Gen erhöht die Wahrscheinlichkeit, im höheren Alter an AD zu erkranken, um den Faktor vier. Sind beide Faktoren vorhanden, potenziert sich das Risiko. Auch Menschen mit Trisomie 21 erkranken häufiger.

Eine zukunftsträchtige Maßnahme sei die Impfung - obwohl damit in ersten klinischen Studien sterile Meningoenzephalitiden aufgetreten seien. Einhäupl: "Das Prinzip funktioniert, denn bei den Patienten mit den höchsten Antikörpertitern hatten sich weniger Plaques abgelagert und die kognitiven Leistungen verbessert."

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