Inhibitor

Aussichtsreicher Kandidat für neue Alzheimer-Therapie gefunden

Forscher ist es gelungen, ein Enzym zu blockieren, das in Zusammenhang mit Alzheimer steht. Eine neue Therapieoption steckt damit in den Startlöchern.

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Kann ein Inhibitor Demenz verhindern? Bei Mäusen hat dies in einer Studie bereits funktioniert.

Kann ein Inhibitor Demenz verhindern? Bei Mäusen hat dies in einer Studie bereits funktioniert.

© tlvfotostudio / stock.adobe.com

MÜNCHEN. Forscher der Technischen Universität München (TUM) haben einen Proteininhibitor nachgewiesen, der als aussichtsreiche Substanz für neue Alzheimer-Therapien gilt, teilt die TUM mit. In einer Mausstudie belegten die Forscher um Dr. Marc Aurel Busche die Amyloid-ß-reduzierende Funktion des Inhibitors (Proc Natl Acad Sci USA 2017, online 22. Juni).

Dieser blockiert das Enzym ß-Secretase, welches Amyloid-ß herstellt. Das Protein gilt bekanntermaßen als Hauptverantwortlicher für die Entstehung von Alzheimer. Durch die Reduzierung der Menge von Amyloid-ß werde die normale Aktivität der Neuronen wiederhergestellt und die Gedächtnisleistung bessere sich, heißt es in der Mitteilung.

Acht Wochen Hemmstoffgabe

In der Studie erhielten die Tiere bis zu acht Wochen lang den Hemmstoff über die Nahrung. In der anschließenden Untersuchung hatten die Mäuse weniger Amyloid-ß in ihren Gehirnen und auch die Gehirnfunktion der Tiere hatte sich wieder normalisiert

 Es gab weniger überaktive Nervenzellen und auch die langsamen Gehirnwellen verhielten sich wieder wie in gesunden Tieren. Entscheidend war für die Wissenschaftler, dass sich auch das Gedächtnis der Tiere wieder besserte.

Die Mäuse fanden eine in einem Wasserlabyrinth versteckte Plattform wieder ebenso schnell wie ihre gesunden Artgenossen. In einem nächsten Schritt ist nun eine klinische Studie mit rund 1000 Teilnehmern geplant, in der der leicht abgewandelte Hemmstoff getestet werden soll. (mmr)

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