Pankreas-Kontrolle macht bei Diabetikern Sinn

COIMBRA (hsr). Diabetiker, vor allem adipöse, haben offenbar häufiger eine exokrine Pankreasinsuffizienz als Gesunde. Mit regelmäßiger Kontrolle sowie kalorienarmer Diät und rechtzeitiger Substitution von Pankreasenzymen können ihnen spätere Komplikationen - etwa Fettstühle, Schwäche und Muskelschwund - erspart bleiben.

Veröffentlicht:

Diese Ansicht vertreten Dr. Amadeu C. R. Nunes und seine Mitarbeiter von der portugisischen Universität in Coimbra. Sie stützen sich dabei auf eine Studie, in der sie die Häufigkeit einer exokrinen Pankreasinsuffizienz bei 42 Diabetikern mit der bei 38 Kontrollpersonen verglichen (AJG 98, 2003, 2672) haben. Eine Pankreasinsuffizienz galt als gesichert bei Elastase-1 (E1)-Werten unter 200 µg/g Fäzes (gemessen mit dem Test Schebo® Pankreatische Elastase 1-Stuhltest), schwere Formen bei E1-Werten unter 100 µg/g. Keiner der Patienten war bisher durch Symptome einer Pankreasinsuffizienz aufgefallen.

Die Ergebnisse: 15 der im Mittel seit elfeinhalb Jahren an Diabetes erkrankten Patienten (36 Prozent) hatten eine Pankreasinsuffizienz. Neun Diabetiker, also 22 Prozent aller in die Studie aufgenommenen Diabetiker, hatten sogar eine schwere Form der Dysfunktion. In der Kontrollgruppe hatten dagegen nur zwei Personen (fünf Prozent) eine Pankreas-insuffizienz. Die meisten Diabetiker mit gestörter Drüsenfunktion, nämlich elf von 15, waren adipös. Vier von ihnen hatten Fettstühle.

Mehr zum Thema

Springer Verlag

Ratgeber für Menschen mit Polyneuropathie

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

20-Jahres-Vergleich

Auch Kinder mit Typ-1-Diabetes kommen früher in die Pubertät

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert