Bei LDL unter 100 mg/dl ist Gefahr nicht gebannt

MANNHEIM (wst). Selbst ein sonst zufriedenstellender LDL-Wert von um die 100 mg/dl kann bei Typ-2-Diabetikern noch ein erhebliches kardiovaskuläres Risiko bedeuten. Mehr als die Quantität scheint für die kardiovaskuläre Prognose die LDL-Qualität wichtig zu sein. Und die ist oft ungünstig. Denn bei vielen Diabetikern sind die Fraktionen der small dense-LDL-P hoch.

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Bei Typ-2-Diabetikern ist oft auch ohne Behandlung der LDL-Wert nicht besonders hoch, wie Professor Winfried März aus Graz und Privatdozent Dr. Karl Winkler aus Freiburg beim Kardiologenkongreß in Mannheim berichtet haben.

Hinter einem niedrigen Gesamt-LDL verstecken sich aber bei den meisten Diabetikern überproportional hohe Konzentrationen der besonders atherogenen small dense LDL-Partikel. Zusammen mit einem niedrigen HDL- und erhöhtem Triglycerid-Wert bilden diese small dense LDL die Triade des atherogenen Lipidmusters bei Diabetikern.

Auch Diabetiker mit einem LDL von nur knapp über 100 mg/dl müssen deshalb konsequent mit einem Statin behandelt werden, womit sämtliche LDL Fraktionen effektiv reduziert werden. Winkler würde sogar Diabetikern mit einem Ausgangs-LDL unter 100 mg/dl ein Statin verordnen, wie er bei einem Symposium der Unternehmen Novartis, Fujisawa und Fournier sagte.

Eine zusätzliche selektive Senkung der Small-dense-LDL-Fraktionen sowie eine deutliche Reduktion erhöhter Trigylceridspiegel bei ansteigenden HDL-Werten könne mit der zusätzlichen Therapie mit einem Fibrat erreicht werden. Mit Fluvastatin, von den Unternehmen als LOCOL® und als Cranoc® angeboten, stehe ein überdurchschnittlich verträgliches Statin zur Verfügung, das wenig Interaktionen habe und auch in Kombination mit einem Fibrat üblicherweise gut vertragen werde, so März.

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