Metformin wirkt aufs autonome Nervensystem

NEAPEL (ner). Metformin hat bei Typ-2-Diabetikern einen direkten Effekt auf das sympathische Nervensystem. Damit eigne sich das Antidiabetikum auch deshalb besonders für adipöse Diabetiker, weil es die sympathovagale Balance am Herzen wiederherstelle, meinen italienische Diabetologen.

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Dr. Guiseppe Paolisso aus Neapel und seine Kollegen haben 120 übergewichtige Typ-2-Diabetiker (BMI durchschnittlich 29 kg/m2) vier Monate lang entweder mit täglich zweimal 850 mg Metformin plus Diät oder mit Placebo plus Diät behandelt und unter anderem die Insulinresistenz und Herzfrequenzvariabilität bestimmt, berichten sie im "American Journal of Hypertension" (17, 2004, 223). Die Herzfrequenzvariabilität spiegelt die Reaktion vegetativer Zentren des Zentralnervensystems auf diverse Reize wider.

Erwartungsgemäß sanken in der Verum-Gruppe die Nüchternblutzucker-, Triglycerid- und freie-Fettsäure-Werte, die Insulinresistenz nahm ab. Zugleich registrierten die Wissenschaftler eine Verbesserung der kardialen, sympathovagalen Balance, gemessen anhand des Verhältnisses zweier Herzfrequenz-Werte. Die beiden Werte, LF (Low Frequency) und HF (High Frequency) genannt, sind Maße für die vagale und sympathisch dominierte kardiale Modulation. Sie werden ins Verhältnis gesetzt. Ein hoher Wert des Verhältnisses LF/HF bedeutet erhöhte sympathische Aktivität. Sie wird mit als Ursache für die erhöhte Mortalität von Diabetikern angesehen. Metformin habe offenbar sowohl indirekt als auch direkt positive Auswirkungen auf das autonome Nervensystem.

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