Diabetes-Inzidenz nimmt rasant in der ganzen Welt zu

MÜNCHEN (hbr). "Unser Problem ist, daß Diabetes das Ausmaß einer Epidemie erreicht hat", sagt Professor Philippe Halban aus Genf beim Europäischen Diabetologen Kongreß (EASD) in München. Über 20 Millionen Menschen sind in Europa betroffen, weltweit sind es über 150 Millionen. Mit einer Verdoppelung bis 2020 wird gerechnet.

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Dabei, so bedauert Halban, seien die Ursachen für Diabetes immer noch nicht richtig klar. Bei Typ-I-Diabetes wisse man eigentlich nur genau, daß eine autoimmune Zerstörung der Inselzellen im Pankreas stattfinde. Auf dem Kongreß wird hierzu diskutiert, warum die Zahlen der Typ-I-Diabetiker steigen. So ist etwa aus der Baby-Diab-Care-Studie bekannt, daß Gluten in der Nahrung dabei eine Bedeutung hat. So kamen bei Kindern von Typ-I-Diabetikern zehnmal so oft diabetesspezifische Antikörper vor, wenn sie vor einem Alter von sechs Monaten mit glutenhaltigen Nahrungsmitteln ernährt wurden.

Treibende Kraft der Diabetes-Zunahme ist der globale Anstieg des Körpergewichtes, so Professor Eberhard Standl aus München. Verknüpft damit ist der Anstieg kardiovaskulärer Komplikationen, dabei schon Jahre vor der Diabetesmanifestation. Auch das Schlaganfallrisiko ist bei Diabetikern zwei- bis dreifach erhöht. Außerdem ist Diabetes mittlerweile der häufigste Grund für terminale Niereninsuffizienz, betonte Professor Ele Ferrannini aus Pisa, der neue EASD-Präsident.

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