Einfacher Einstieg in die Insulin-Therapie

NIEDERPÖCKING (sto). Für die Behandlung von Diabetikern sollte man sich ehrgeizige Ziele setzen, so Privatdozent Andreas Hamann von der Diabetes-Klinik in Bad Nauheim. Das Problem sei jedoch die oft mangelhafte Compliance der Patienten und deren Angst vor einer Insulintherapie.

Veröffentlicht:

Einen Paradigmenwechsel in der Behandlung von Patienten mit Diabetes habe die Einführung von Insulin glargin (Lantus®) vor fünf Jahren gebracht, sagte Hamann bei einer Pressekonferenz von Sanofi-Aventis in Niederpöcking am Starnberger See.

Denn durch Insulin glargin sei der Einstieg in die Insulintherapie wesentlich einfacher geworden. Mit der sogenannten Basalunterstützten Oralen Therapie (BOT) könne die bisherige Behandlung mit oralen Antidiabetika beibehalten und gegebenenfalls sogar vereinfacht werden. Mit Hilfe eines einfachen Dosierungsschemas werde die Insulindosis so lange erhöht, bis der Nüchternblutzucker sich im Zielbereich von <100 mg/dl (<5,5 mmol/l) befindet, erläuterte Hamann.

Insulin glargin müsse nur einmal am Tag zu einem frei wählbarem Zeitpunkt gespritzt werden und stelle so die basale Versorgung von Typ- 2-Diabetikern über den gesamten Tag sicher.

Damit werde eine Senkung des gesamten Blutzucker-Tagesprofils einschließlich der postprandialen Werte erreicht, wodurch die Insulinresistenz deutlich vermindert und die verbliebene Sekretionskapazität der pankreatischen Betazellen gebessert wird, erklärte Hamann. Der Patient könne seine Ernährungsgewohnheiten beibehalten.

In der LAPTOP-Studie (Lantus® und Amaryl® und Metformin bei Patienten mit Typ-2-Diabetes nach Versagen der Oralen Patientenbehandlung) sei gezeigt worden, daß der Einstieg in eine Insulintherapie bei Typ 2 Diabetikern mit der BOT zu einer geringeren Gewichtszunahme, zu besseren Tages-Blutzuckerprofilen und zu weniger Hypoglykämien führt im Vergleich zu einem Einstieg mit zweimal täglich injiziertem Mischinsulin (30 Prozent Normalinsulin und 70 Prozent NPH-Insulin), berichtete Hamann.

In einer weiteren Studie sei darüber hinaus belegt worden, daß bei einer basalunterstützten oralen Therapie mit Insulin glargin versus NPH-Insulin ein um 0,9 Prozent besserer HbA1C-Wert erreicht werden kann.

Mehr zum Thema

Staatliche Unabhängigkeit in Gefahr?

Diabetesgesellschaft und AWMF besorgt über ÄZQ-Aus

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen