Am Weltdiabetestag steht die Fußgesundheit im Mittelpunkt

MÜNCHEN (wst). "Diabetes und Fußgesundheit" ist das Motto des Weltdiabetestages am 14. November. Weltweit müssen jährlich etwa einer Million Diabetikern Füße amputiert werden. Auch in Deutschland steigt diese Rate. Doch 80 Prozent der Amputationen könnten vermieden werden, wenn Kollegen und Patienten mehr auf die Füße achten würden, sagen Spezialisten.

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2001 wurden in Deutschland 29 000 diabetesbedingte Amputationen von Beinen und Füßen erfaßt. Im Jahr 2002 wurden insgesamt 55 000 Amputationen bei 41 000 Diabetikern registriert.

Noch erschreckender sind die neuesten Zahlen: 2003 wurden 61 000 Amputationen bei 45 000 Diabetikern dokumentiert. Diese Zahlen nannte Professor Eberhard Standl, Diabetologe aus München und Präsident der Deutschen Diabetes Union (DDU) auf einer Veranstaltung vor dem Weltdiabetestag.

Der Diabetologe wies darauf hin, daß Amputationen immer genauer erfaßt würden und der Anstieg der Amputationsraten dadurch etwas dramatischer erscheine, als er sei. Aber von einer Trendumkehr könne man sicher noch nicht ausgehen.

Dies sei um so bedauerlicher, als durch eine Optimierung der Blutzuckereinstellung, Patientenschulungen auch bezüglich der Füße sowie ein verbessertes interdisziplinäres Fußmanagement über 80 Prozent aller derzeit bei Diabetikern erfolgten Amputationen vermeidbar wären.

Kollegen und Patienten müßten weit stärker als bisher ihre Aufmerksamkeit den Diabetikerfüßen widmen. Immer noch sei eine Fußkontrolle bei Routineterminen von Diabetikern zu selten; und immer noch warteten Patienten viel zu lange, bis sie mit einer selbst bemerkten Fußläsion zum Arzt gingen.

Allen Diabetikern müsse klar gemacht werden, daß jede noch so gering erscheinende offene Stelle am Fuß ein potentieller Notfall ist, der ohne sofortige effektive Therapie innerhalb weniger Tage zur Amputation führen könne.

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