Telemedizin verbessert Diabetiker-Betreuung

KÖLN (nsi). Telemedizin könnte die Diagnose und Therapie-Entscheidung bei Diabetikern verbessern. Ein Beispiel ist das Fußulkus.

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Dass dabei eine telemedizinische Unterstützung funktionieren kann, belegt eine Überprüfung. Wenn zwei Ärzte von spezialisierten Fußkliniken synchron einen Patienten untersuchen, wobei ein Arzt die Bilder der Untersuchung in Echtzeit über eine Videokamera erhält, stellen sie exakt die gleiche Diagnose.

Und die Therapieempfehlungen der beiden Kollegen stimmen zu 80 Prozent überein. Bei einer zeitversetzten Untersuchung durch einen zweiten Untersucher stimmen die Diagnosen beider Ärzte noch bei 80 Prozent der Patienten überein. Und in 66 Prozent der Fälle gaben die Kollegen dieselbe Therapie-Empfehlung ab.

Das zeigt, dass die telemedizinische Betreuung von Patienten mit diabetischem Fuß-Syndrom zur besseren Versorgung von Diabetes-Kranken mit Komplikationen beitragen könnte. Darauf wies Professor Rüdiger Landgraf von der Klinik Innenstadt der Uni München in Köln hin.

Eine bessere Versorgung von Diabetikern sei unbedingt wünschenswert, erinnerte Landgraf beim Euroforum Diabetes. Auch in der neuen Nationalen Versorgungs-Leitlinie Diabetische Fußkomplikationen wird darauf hingewiesen, dass die Zahl der Amputationen bei Diabetikern verglichen mit anderen Ländern in Deutschland hoch und in den vergangenen Jahren nicht gesunken sei. Etwa 60 000 Amputationen gibt es jährlich in Deutschland, davon entfallen 70 Prozent auf Diabetiker.

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