Eine gestörte Glukose-Toleranz ist alles andere als harmlos

NEU-ISENBURG (eb). Bereits eine gestörte Glukosetoleranz, die Diabetes-Vorstufe, fördert Herzinfarkt und Schlaganfall. Und: Gestörte Glukosetoleranz wird immer noch zu spät diagnostiziert.

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Ein Verdacht auf gestörte Glukosetoleranz besteht immer bei Menschen mit metabolischem Syndrom, erinnert die Diabetologin Dr. Eva-Maria Fach aus Rosenheim. Die Diagnose ist "eigentlich eine Blickdiagnose", so Fach im Heft "Forschung und Praxis", das heute der gedruckten "Ärzte Zeitung" beiliegt. Es bietet zudem viel Neues vom Deutschen Diabetes-Kongress in Hamburg.

Einen entscheidenden Hinweis auf ein metabolisches Syndrom gibt ein dicker Bauch. Zu hoher Blutdruck und abnorme Blutfett-Werte erhärten den Verdacht. Gesichert wird die Diagnose durch einen oralen Glukose-Toleranztest. Er ist zu empfehlen, wenn Nüchtern-Blutzuckerwerte zwischen 100 und 110 mg/dl im Vollblut liegen, oder wenn spontan zwischen 140 und 200 mg/dl Blutzucker gemessen werden.

Dass bereits bei gestörter Glukose-Toleranz die Gefahr für Herzinfarkt und Schlaganfall um 50 Prozent erhöht ist, hat jetzt eine australische Fünf-Jahres-Studie von Dr. Elizabeth L. M. Barr bestätigt ("Circulation", online).

Und - eine weitere Besorgnis erregende Entwicklung gibt es bei Frauen mit Diabetes: Bei ihnen ist von 1971 bis 2000 die jährliche Sterberate um 40 Prozent gestiegen, von 18 pro Tausend auf 26 pro Tausend. Die Gründe sind letztlich unklar. Bei männlichen Diabetikern jedoch hat durch bessere medizinische Betreuung die Sterberate im gleichen Zeitraum von 43 auf 24 pro Tausend abgenommen (Ann. of Internal Medicine 147, 2007, erscheint am 3. 8.).

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