"Insulinanaloga haben einen Zusatznutzen!"

Neu-Isenburg (eb). Vor wenigen Tagen hat das IQWiG den Abschluss-Bericht zu langwirksamen Insulinanaloga bei Typ-2-Diabetes veröffentlicht (wir berichteten). In einem offenen Brief auf der Homepage der Deutschen Diabetes Gesellschaft kritisieren Professor Hans-U. Häring und Professor Andreas Fritsche aus Tübingen sowie weitere internationale Experten, dass das Institut "das Bestehen eines Zusatznutzens verschweige".

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In ihrem Brief betonen die Ärzte der Medizinischen Klinik und Poliklinik, dass Hypoglykämien jedem Patienten über multiple Mechanismen schadeten. Und ein Schaden dürfe "aus ärztlicher Sicht keinesfalls billigend in Kauf genommen werden!"

Dass vom IQWiG ein echtes Fazit vermieden und das "Bestehen eines Zusatznutzens" verschwiegen werde, sei umso unverständlicher, als es bei der Anwendung von langwirksamen Insulinen um die tägliche Patientensicherheit gehe. Nach dem Ethos des "primum non nocere" zwinge schon der begründete Verdacht eines verminderten Schadens zum Handeln.

Angesichts der Komplexität dieses Berichts hielten sie es für geboten, so die Tübinger Mediziner, dass der einfache, aber für Patienten in der täglichen Praxis essenzielle Vorteil der erhöhten Sicherheit im Abschlussbericht des IQWiG klar benannt werde. Die Daten ließen genau einen Schluss zu: Die langwirksamen Insulinanaloga hätten "einen patientenrelevanten Zusatznutzen, jedes andere Fazit wäre unethisch".

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