Kommentar
GBA ist am Zug bei Gestationsdiabetes
Gestationsdiabetes ist eine der häufigsten Komplikationen in der Schwangerschaft und nimmt weltweit zu. Nach neuen Studiendaten wird in Deutschland bei etwa jeder 30. Schwangeren die Krankheit registriert. Viele Betroffene werden zudem nicht erkannt, was vor allem für ungeborene Kinder fatale Folgen hat.
So lassen sich nach Angaben der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) 28 Prozent der pränatalen Todesfälle auf Schwangerschaftsdiabetes zurückführen. Werden betroffene Frauen nicht oder nur unzureichend behandelt, dann haben ihre Kinder zudem ein hohes Risiko, später selbst Diabetes zu bekommen. Und 40 Prozent der betroffenen Mütter entwickeln binnen zehn Jahren einen Typ-2-Diabetes.
Der als GKV-Leistung angebotene Urinzuckertest in der Mutterschaftsvorsorge ist überholt, denn damit werden 90 Prozent der Fälle eines Gestationsdiabetes übersehen. Der viel empfindlichere orale Glukosetoleranztest wird aber bisher von der GKV nur Schwangeren mit Risikofaktoren bezahlt. Die DDG fordert seit Jahren, allen Schwangeren diesen Test anzubieten. Auch das IQWiG hat vergangenes Jahr Hinweise auf den Nutzen des Screenings anerkannt. Jetzt ist der GBA am Zug, damit der Test Kassenleistung wird und breit eingesetzt werden kann.
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