Schon bei Gesunden kann Glukose aus dem Ruder laufen

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STOCKHOLM (spa). Eine kurzzeitige Aufnahme hochkalorischer Ernährung, wenig Bewegung und Prednisolon setzt selbst bei Gesunden schon nach etwa zwei Wochen fatale Stoffwechselprozesse in Gang.

Dies ergab eine kleine Untersuchung mit zehn jungen Probanden ohne Risikofaktoren für Diabetes. Bei den Probanden wurde mit einer etwa zehntägigen hochkalorischen Diät, körperlicher Inaktivität und 37,5 mg Prednisolon pro Tag eine Insulinresistenz ausgelöst. Anschließend maß man Glukoseparameter und die Inkretinhormone GIP und GLP-1 nach einer flüssigen 520-kcal-Mahlzeit.

Es stellte sich heraus, dass bereits - ohne dass sich das Gewicht der jungen Männer geändert hatte - sowohl die Nüchternglukose als auch die Insulinantwort erhöht waren. Die verringerte Insulinsensitivität hatte keinen Einfluss auf die postprandiale GLP-1-Steigerung. Allerdings war das Inkretinhormon GIP (glucose-dependent insulinotropic polypeptide) postprandial deutlich erhöht, ebenso wie die Glukagonsekretion. Für GIP wird postuliert, dass es die Verbindung herstellt zwischen fettreicher Ernährung, Adipositas, Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes. Außerdem erhöht es die Glukagonausschüttung.

Die Forscher um Dr. Filip K. Knop schließen aus ihren Ergebnissen, die sie beim Diabetes-Kongress in Stockholm vorgestellt haben, dass die erhöhte GIP-Ausschüttung keine Ursache, sondern Folge der Insulinresistenz ist, so wie die Hyperglukagonämie, die es auch bei adipösen Typ-2-Diabetikern gibt. Die erniedrigte GLP-1-Antwort scheint nicht von Insulinresistenz getriggert zu werden.

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