Mit gesundem Zahnfleisch leben Diabetiker länger

BONN (hub). Patienten mit Diabetes sollten auch zum Zahnarzt geschickt werden: Diabetes begünstigt die Parodontitis-Progression, und die Krankheit des Zahnhalteapparates erschwert die glykämische Kontrolle.

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Regelmäßige Parodontitis-Kontrolle ist bei allen Diabetikern ratsam.

Regelmäßige Parodontitis-Kontrolle ist bei allen Diabetikern ratsam.

© Jana Lumley / fotolia.com

Diesen Zusammenhang betonen Diabetologen und Parodontologen in einem Konsensuspapier (Der Internist 2011; 52: 466).

In mehreren Studien sei belegt, dass Typ-1- und Typ-2-Diabetes bei Betroffenen die Entzündung der Gingiva fördern und die Sondierungstiefe erhöhen - im Vergleich zu Nicht-Diabetikern. Der Knochenabbau bei Diabetikern ist größer, sie verlieren öfter Zähne.

Diabetiker mit Parodontitis haben eine schlechtere glykämische Einstellung als parodontal gesunde Diabetiker. Dass die Erkrankung des Zahnhalteapparates den Blutzuckerspiegel erhöht, deutet eine bevölkerungsbasierte Studie an: Je stärker die Parodontitis binnen fünf Jahren fortschritt, desto schlechter war der HbA1C-Wert.

Erhöhte Sterberate

Für Diabetiker besonders relevant ist die erhöhte Sterberate. Bei fortgeschrittener Parodontitis ist das Risiko für kardiovaskulären Tod 2,3-fach und für Tod durch Nierenerkrankung 8,5-fach höher als bei Diabetikern mit keiner oder leichter Parodontitis.

Eine nicht-chirurgische Parodontitis-Therapie besserte in mehreren Studien bei Typ-2-Diabetes die Stoffwechselkontrolle. Je nach Metaanalyse sank der HbA1C-Wert um 0,4 bis 0,8 Prozentpunkte.

Fazit der Autoren: Human- und Zahnmedizinern sollten bei der Betreuung von Diabetikern eng zusammenarbeiten.

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