Investition in den Lebensstil schützt lange vor Diabetes

HELSINKI (hub). Kurz- und mittelfristig mindern Lebensstilinterventionen das Diabetesrisiko. Doch solche Interventionen haben auch einen langfristigen Effekt - wenn das Programm schon lange beendet ist.

Veröffentlicht:

Drei Studien mit Lifestyle-Interventionen haben sich Forscher aus Finnland vorgenommen und die Daten hinsichtlich des langfristigen Nutzens der Programme analysiert. Die Dauer der Intervention lag bei knapp drei bis hin zu sechs Jahren.

Zum Programmende war die Diabetesrate in allen drei Interventionsgruppen geringer als in dem Kontrollkollektiv. Die rechnerische Risikoreduktion für Diabetes lag zwischen 31 und 58 Prozent (Diabetes Care 2011; 34: S210).

Offenbar fallen die Patienten doch nicht in den alten Trott zurück

Der Glaube, dass Probanden nach Ende eines solchen Programms in den alten Trott zurückfallen und das Gelernte schnell wieder vergessen, ist offenbar falsch.

Denn in allen drei Studien war auch langfristig die Diabetesrate niedriger als in den Gruppen, die nur eine Standardversorgung erhalten hatten: Die rechnerischen Risikoreduktionen lagen zwischen 34 und 43 Prozent, der Beobachtungszeitraum bei 7 bis 20 Jahren.

Das Erlernte wird weiter angewandt

Offenbar wenden die Teilnehmer das im Programm Erlernte auch nach dessen Ende weiter an. Damit relativieren sich auch die Kosten solcher Interventionsprogramme, wenn deren Effekte langfristig wirksam sind. Das sollte bei den vermehrt erfolgenden Kosten-Nutzen-Bewertungen berücksichtigt werden.

Die Autoren weisen ebenfalls darauf hin, dass nicht nur auf das Gewicht gestarrt werden sollte. Richtige Ernährung und Bewegung seien letztlich entscheidend.

Mehr zum Thema

Springer Verlag

Ratgeber für Menschen mit Polyneuropathie

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen