Früherkennung

Bei wem bleibt Diabetes lange unerkannt?

Wie ließe sich die Früherkennung von Typ-2-Diabetes verbessern? US-Mediziner haben nach Faktoren gesucht, die mit dem Ausbleiben der Diagnose assoziiert sind.

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SILVER SPRING. Bei über sechs Millionen Menschen in Deutschland wurde ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Hinzu kommen ein bis zwei Millionen Betroffene, die bisher von ihrer Krankheit nichts wissen, schätzt die Deutsche Diabetes Gesellschaft. Nicht selten wird die Krankheit erst bei Spätfolgen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall erkannt. US-Ärzte haben nun nach Faktoren gesucht, die mit dem Nichterkennen der Erkrankung einhergehen (Diabetes Care 2017, online 13. März).

Teilnehmer der Studie waren 1879 Typ-2-Diabetiker aus einer repräsentativen Stichprobe der US-Bevölkerung (NHANES 2011 bis 2014). Die Krankheit war bei jedem Dritten erst bei Aufnahme in die Studie mit HbA1c- oder Zuckerbelastungstest diagnostiziert worden. In Interviews wurde nach Risikofaktoren für unerkannten Diabetes gesucht.

Ergebnis: Das Risiko für einen unerkannten Diabetes war besonders hoch, wenn die Patienten im Jahr vor der Studie keine medizinischen Leistungen in Anspruch genommen hatten. Umgekehrt war bei einem Krankenhausaufenthalt in den letzten zwölf Monaten die Wahrscheinlichkeit eines unerkannten Diabetes verringert. Protektiv wirkte auch eine positive Familienanamnese: Verwandte von Typ-2-Diabetikern hatten ein deutlich geringeres Risiko, unbemerkt erkrankt zu sein. Bei Männern, aber nicht bei Frauen wurde zudem ein BMI von 24 bis 30 als Risikofaktor identifiziert. (bs)

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