Diabetes

"Closed-Loop"-Systeme ab 2018 Realität

Die Entwicklung von "Closed-Loop"-Systemen hat rasante Fortschritte gemacht.

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HAMBURG. . Das Kinder- und Jugendkrankenhaus "AUF DER BULT" in Hannover testet gemeinsam mit internationalen Forscherteams ein "Hybrid-Closed-Loop"-Gerät bei Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes, dessen Wirkungsweise einem künstlichen Pankreas entspricht. 2018 wird die Technologie in Deutschland verfügbar sein, berichtet die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) aus Anlass ihrer Jahrestagung in Hamburg. Weltweit arbeiteten weitere akademische und kommerzielle Gruppen an ähnlichen Systemen und Zulassungsstudien.

Die bei Typ-1-Diabetes bislang mehrmals täglich notwendigen Blutzuckermessungen und daran angepassten Insulingaben seien besonders für die in Deutschland etwa 31.000 betroffenen Kinder und Jugendlichen häufig mit hohem Aufwand verbunden, erinnert die DDG. Ein "Closed- Loop"-System vernetzt eine Insulinpumpe mit einem Sensor zur kontinuierlichen Glukosemessung im Unterhautfettgewebe, einem Blutzuckermessgerät zur Kalibrierung des Sensors sowie einem Computerprogramm, das die automatische Steuerung der Insulinpumpe übernimmt. Alle Geräte kommunizieren drahtlos miteinander.

"Das ‚Hybrid-Closed-Loop‘,-System, welches wir gemeinsam mit internationalen Forscherteams testen, wurde nun in den USA behördlich zugelassen. Das System dosiert und gibt Insulin automatisiert ab", wird Professor Dr. Olga Kordonouri zitiert, Chefärztin am Kinderkrankenhaus AUF DER BULT in Hannover. "Allerdings erfordert es vom Nutzer zu den Mahlzeiten eine manuelle Eingabe des Insulinbedarfs." Die Alltags-Anwendung bei jugendlichen und erwachsenen Menschen mit Diabetes Typ 1 im Rahmen einer klinischen Studie habe sich bewährt: "Die Stoffwechsellage der Probanden verbesserte sich signifikant, gleichzeitig sank bei ihnen auch deutlich die Gefahr einer Unterzuckerung", so Kordonouri. Voraussetzung für eine erfolgreiche Anwendung sei jedoch eine umfassende Schulung der Patienten im Umgang mit der neuen Technologie.(eb)

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