Phosphatdiabetes

Option mit Antikörper

Der Antikörper Burosumab wird derzeit als Therapieoption bei X-chromosomaler Hypophosphatämie getestet.

Veröffentlicht:

BERLIN. Die X-chromosomal dominant vererbte hypophosphatämische Rachitis (XLH, Phosphatdiabetes) gehört zu den seltenen Erkrankungen, die sich bereits im Säuglings- oder Kleinkindesalter manifestieren. Sie betrifft etwa einen von 20.000 Menschen. Ursache ist der im Übermaß gebildete Fibroblasten-Wachstumsfaktor FGF23, wodurch die Phosphat-Reabsorption aus dem Primärharn verhindert wird, und keine physiologischen Serum-Phosphatwerte aufrechterhalten werden können. Schwerwiegende, lebenslange Beeinträchtigungen des Knochenstoffwechsels sind die Folge, die sich als Rachitis oder Osteomalazie manifestieren. Bereits in den ersten zwei Lebensjahren ist das breitbeinige Gangbild zu erkennen. Ein deutlich erniedrigtes Serum-Phosphat ist labordiagnostisch Hauptindikator für eine hypophosphatämische Rachitis. Mit der zusätzlichen Bestimmung des Parathormons und 25(OH)D wird die wichtigste Differenzialdiagnose, eine Vitamin D-Mangelrachitis, ausgeschlossen.

Der monoklonale Antikörper Burosumab blockiert spezifisch FGF23, was zu einer Erhöhung der Serum-Phosphatwerte führt, berichtet das Unternehmen Kyowa Kirin. Der Einsatz des Antikörpers werde derzeit in klinischen Studien bei Kindern und Erwachsenen geprüft. Bisherige Daten belegten eine gute Verträglichkeit von Burosumab bei vorhersagbarem pharmakokinetischem Profil. Mit dem Härtefallprogramm des Paul-Ehrlich-Instituts gibt es für geeignete pädiatrische Patienten eine Behandlungsoption mit Burosumab. (eb)

Mehr zum Thema

Im Vorfeld des Deutschen Diabetes Kongresses

Fachgesellschaft: Diabetologie muss bei Klinikreform mitgedacht werden

„Bedrohliche Pflegeplatzlücke“

Pflegeverband sorgt sich um die Versorgung in Altenheimen

Kardiorenaler Schutz bei Typ-2-Diabetes mit chronischer Nierenerkrankung

Frühe Diagnostik und leitliniengerechte Risikosenkung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Nach Koronararterien-Bypass-Operation

Studie: Weniger postoperatives Delir durch kognitives Training

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen