Gesundheitsreport

Hohe Dunkelziffer bei Diabetikern

Veröffentlicht:

BERLIN. Aktuell sind etwa 6,7 Millionen Menschen in Deutschland an Diabetes mellitus erkrankt, darunter etwa zwei Millionen Menschen, die nichts von ihrer Erkrankung wissen. Rund 95 Prozent leiden an Typ-2-Diabetes – damit sind sieben bis acht Prozent der erwachsenen Bevölkerung an Typ-2-Diabetes erkrankt.

Schätzungsweise 312.000 Erwachsene und mehr als 31.500 Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren sind an Typ-1-Diabetes erkrankt. Diese Zahlen nennt der Deutsche Gesundheitsreport Diabetes 2018, den die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe herausgegeben haben. Schlecht oder gar unbehandelt hat Diabetes dramatische Folgen.

Die Komplikationsrate für Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und Schlaganfall ist ca. 2- bis 3-fach erhöht. Pro Jahr würden als Folge einer Diabetes-Erkrankung etwa 40.000 Beine, Füße oder Zehen amputiert, rund 2000 Menschen erblindeten.

Analysen der vertragsärztlichen Abrechnungsdaten von 69 Millionen gesetzlich Versicherten durch das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland hätten ergeben, dass jedes Jahr etwa 500.000 gesetzlich Krankenversicherte neu die Diagnose Typ-2-Diabetes erhalten, heißt es in dem Bericht weiter.

Auch zeigten altersspezifische Auswertungen, dass die Prävalenz im Jahr 2015 mit 34 Prozent bei Männern und 32 Prozent bei Frauen in der Altersgruppe 80 bis 85 Jahre am höchsten war.

Mit Hinblick auf die steigende Zahl von Betroffenen schreiben DGG und diabetesDE: "Nur wenn die Diabetologie im Medizinstudium besser verankert wird und Lehrstühle für klinische Diabetologie ausgebaut werden, wird es für die künftigen Patienten noch ausreichend gut ausgebildete Experten geben." (eb)

Download des Gesundheitsberichts: https://www.diabetesde.org/system/files/documents/gesundheitsbericht_2018.pdf

Mehr zum Thema

Springer Verlag

Ratgeber für Menschen mit Polyneuropathie

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

20-Jahres-Vergleich

Auch Kinder mit Typ-1-Diabetes kommen früher in die Pubertät

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert