Ernährungsmedizin

Hoher Zuckerkonsum fördert mehrere Stoffwechselleiden

Zucker trägt aufgrund seiner Zusammensetzung mehrfach zu Adipositas und den Folgen bei, betonen Ernährungsmediziner.

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Hoher Zuckerkonsum beeinflusst Stoffwechselvorgänge in Darm, Leber und Gehirn.

Hoher Zuckerkonsum beeinflusst Stoffwechselvorgänge in Darm, Leber und Gehirn.

© simarik / Getty Images / iStock

BERLIN. Zucker fördert mehrere zivilisatorischer Stoffwechselkrankheiten, betont die DDG in einer Mitteilung. So setzt Glukose im oberen Dünndarm aus den sogenannten K-Zellen das Hormon Glukoseinduziertes Insulinotropes Peptid (GIP) frei. "Dadurch bewirkt sie unter anderem die Entstehung von Fettleber und Insulinresistenz", wird Professor Andreas Pfeiffer vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) in der Mitteilung zitiert: "Denn GIP steuert im Fettgewebe die Lipolyse und sorgt dafür, dass weniger Fett aus den Speichern nach einer Mahlzeit verbrannt werden kann. Weiterhin steuert es die Durchblutung im Darm, sodass das Blut möglichst effektiv mit seinen Nährstoffen zu den Speicherorganen kommt und nicht erst als Glykogen in der Leber abgelagert wird."

Zudem wirke GIP auf das Gehirn, wo es die Freisetzung des appetitanregenden Hormons Neuropeptid Y (NPY) steigere. Darüber hinaus bewirkt GIP auch eine erhöhte Trägheit. "Die Gewichtszunahme mit dem Eintritt der Menopause bei Frauen scheint ebenfalls mit dem Hormon GIP zusammenzuhängen", so Pfeiffer.

Fruktose wird zu etwa 90 Prozent von der Leber extrahiert und unter hohem Energieverbrauch verstoffwechselt. Fruktose ist in höherer Dosis ein unmittelbarer Stimulator der Fettsynthese in der Leber. "Dies wird auch in epidemiologischen Studien bestätigt, in denen die Fettleber eng mit dem Fruktosekonsum zusammenhängt. Bei Kindern konnte sogar gezeigt werden, dass kurzfristige Einschränkung der Fruktoseaufnahme zu schneller Verbesserung der Fettleber führt." Darüber hinaus rege Fruktose die Harnsäurebildung an. Ein hoher Harnsäurespiegel kann Gicht auslösen und wird mit Hypertonie und Insulinresistenz in Zusammenhang gebracht. (eb)

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