GEHWOL Diabetes-Report

Fuß-Checks könnten besser sein

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG. Bei der Prävention von diabetischem Fußsyndrom gibt es weiter Defizite, so der GEHWOL Diabetes-Report. Für die Untersuchung waren Ende 2017 im Auftrag des Unternehmens Eduard Gerlach 157 Ärzte mit 3573 Diabetes-Patienten befragt worden.

Laut DDG-Praxisleitlinie sollten Diabetiker

»mindestens einmal im Jahr ihre Füße kontrollieren lassen,

»bei sensorischer Neuropathie alle drei bis sechs Monate,

» bei PAVK alle zwei bis drei Monate,

»nach durchgemachten Ulkus oder Amputation alle ein bis zwei Monate.

Bei 6 bis 34 Prozent der Patienten erfolgen die Untersuchungen zu selten, so der Report. Auch werden oft nicht alle Maßnahmen zur Risiko-Identifikation vorgenommen.

Empfohlen wird: gezielte Anamnese zum Zustand der Füße, beidseitig den Status der Haut überprüfen, Berührungssensibilität und Vibrationsempfinden testen, Fußpulse palpieren.

Defizite: 57 Prozent der Ärzte dokumentieren Dauerdiagnosen wie etwa Parästhesien nicht bei jeder Konsultation, 57 Prozent führen keine beidseitige Palpation der Fußpulse bei jeder Untersuchung durch.

Nur 21 Prozent der Ärzte gaben an, bei jedem Termin die Berührungssensibilität mit 10-g-Monofilament oder das Vibrationsempfinden mit Ryder-Seiffer-Stimmgabel zu prüfen – elf Prozent gaben an, dies gar nicht zu tun.

Nur jeder vierte Arzt begutachtet den Hautstatus mit Fokus auf Kriterien wie Integrität, Turgor, Schweißbildung, Schuppung, Hyperkeratosen und Schwielen. Die Gelenkmobilität kontrollierten nur 20 Prozent der Ärzte bei jeder Untersuchung. (eb/eis)

www.fussvital.info//wp-content/uploads /GEHWOL-Diabetes-Report-2018.pdf

Mehr zum Thema

Im Vorfeld des Deutschen Diabetes Kongresses

Fachgesellschaft: Diabetologie muss bei Klinikreform mitgedacht werden

„Bedrohliche Pflegeplatzlücke“

Pflegeverband sorgt sich um die Versorgung in Altenheimen

Kardiorenaler Schutz bei Typ-2-Diabetes mit chronischer Nierenerkrankung

Frühe Diagnostik und leitliniengerechte Risikosenkung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Nach Koronararterien-Bypass-Operation

Studie: Weniger postoperatives Delir durch kognitives Training

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen