Orthopädie
Was Schulterschmerzen mit Innerer Medizin zu tun haben
Berlin. Einseitiger akuter Schulterschmerz während sportlicher Aktivität kann auch ein Hinweis auf Herzinfarkt sein. Daran erinnern Kollegen aus Anlass des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) vom 22. bis 25. Oktober in Berlin.
Ebenso könnten eine Funktionsstörung der Schilddrüse, Diabetes mellitus und rheumatische Erkrankungen mit chronischen Schulterschmerzen assoziiert sein. Patienten mit Diabetes und Schilddrüsenerkrankungen hätten zum Beispiel gehäuft eine „Frozen Shoulder“. Hier schränkt ja eine geschrumpfte Gelenkkapsel die Beweglichkeit der Schulter schmerzhaft ein.
So leide etwa jeder fünfte Diabetespatient unter Schulterschmerzen und Bewegungseinschränkungen, heißt es in einer Mitteilung zum Kongress in Berlin. Der Grund hierfür sei bislang noch nicht geklärt; im Fokus der Untersuchungen stünden Entzündungsprozesse, Durchblutungsstörungen und Zuckeranhaftungen an Bindegewebsfasern.
„Mit der Zunahme von Stoffwechselerkrankungen – insbesondere bei einer immer älter werdenden Bevölkerung – haben Orthopäden und Unfallchirurgen auch immer häufiger mit diesen Erkrankungszusammenhängen zu tun und müssen es bei der Diagnose berücksichtigen“, wird Professor Carsten Perka, Kongresspräsident des DKOU aus Berlin, zitiert. Eine ausführliche Anamnese sei daher unabdingbar. (eb)
Infos zum DKOU-Kongress: https://dkou.org/en/