Neue überarbeitete Leitlinie zu Psoriasis noch in diesem Jahr
DRESDEN (grue). Noch in diesem Jahr soll eine überarbeitete internationale Leitlinie zur Psoriasis-Therapie vorgelegt werden. Außerdem wird mit Hochdruck an nationalen Empfehlungen gearbeitet.
Veröffentlicht:Beide Papiere werden auch Hinweise zur Verordnung von Biologicals enthalten. Zu dieser Substanzgruppe gehören TNF-alpha-Antagonisten, die die Ausschüttung entzündlicher Zytokine hemmen. Diese Wirkstoffe können auch dann noch helfen, wenn klassische Antipsoriasis-Medikamente oder Lichtbehandlung erfolglos sind.
Etanercept (Enbrel®) ist ein solcher TNF-alpha-Hemmer und ist zur Behandlung bei Psoriasis vulgaris und bei Psoriasis-Arthritis zugelassen. Zum Umgang mit diesem Präparat gebe es bereits Empfehlungen in Form eines Konsensus-Papiers, sagte Professor Wolf-Henning Boehncke aus Frankfurt am Main.
Dieses Konsensus-Papier basiert auf publizierten Daten zu Etanercept und den Erfahrungen von Hautärzten mit dem Medikament. Unter anderem wird in dem Papier auf die Etanercept-Dosierung (üblich sind etwa bei Psoriasis-Arthritis zweimal 25 mg pro Woche zur subkutanen Injektion), auf Therapiedauer und empfehlenswerte Laboruntersuchungen im Therapieverlauf eingegangen.
Die Therapie bei Psoriasis sei durch die neuen Optionen komplexer geworden, sagte Boehncke bei einer Veranstaltung des Unternehmens Wyeth in Dresden. "Neue Therapieleitlinien mit Berücksichtigung der Biologicals sind deshalb dringend erforderlich". Diese Aufgabe habe nun eine internationale Expertengruppe übernommen, zu der Rheumatologen und Dermatologen gehören.
Die GRAPPA-Initiative (Group for Research and Assessment in Psoriasis and Psoriatic Arthritis) will ihre Ergebnisse noch 2005 publizieren. 2006 sollen dann auch deutsche Leitlinien erscheinen, wie Boehncke gesagt hat. Bei der Erstellung seien bereits über 4000 Literaturangaben zu Psoriasis und Psoriasis-Arthritis berücksichtigt worden.
Boehncke: "Leitlinien und Konsensus-Artikel können helfen, die Fülle an neuen Informationen einzuordnen und die Psoriasis-Therapie wieder transparent zu machen."
Das Konsensus-Papier ist unter www.leitlinien.net einzusehen