Erfolg für Adalimumab bei Psoriasis-Arthritis

WIEN (grue). Der monoklonale Antikörper Adalimumab kann die Gelenkzerstörung bei Patienten mit Psoriasis-Arthritis verzögern und bessert nachhaltig die Hautläsionen. Das Mittel könnte für diese Indikation noch in diesem Jahr die Zulassungserweiterung bekommen.

Veröffentlicht:

Das Unternehmen Abbott hat Ende vergangenen Jahres die Zulassung für Adalimumab (Humira®) zur Therapie bei Psoriasis-Arthritis beantragt und möchte das Präparat für diese Indikation noch dieses Jahr auf den europäischen Markt bringen. Die ADEPT-Studie hat die Wirksamkeit von Adalimumab gegen die Gelenkbeschwerden wie auch gegen die Hautläsionen bei Psoriasis belegt.

In die Placebo-kontrollierte Studie wurden 313 Patienten mit aktiver Psoriasis-Arthritis aufgenommen. 80 Prozent von ihnen waren bereits mit Basistherapeutika vorbehandelt.

Alle Studienteilnehmer erhielten für sechs Monate jede zweite Woche eine subkutane Adalimumab-Injektion in der bei rheumatoider Arthritis üblichen Dosierung von 40 mg. Die Hälfte der Patienten bekam zusätzlich Methotrexat.

Wie Professor Philip Mease aus Seattle in den USA auf einer von Abbott unterstützten Veranstaltung beim Europäischen Rheumatologen-Kongreß in Wien berichtet hat, sprachen 58 Prozent der Patienten innerhalb von drei Monaten auf die Therapie an. Bei ihnen verringerten sich die Gelenkbeschwerden um mindestens 20 Prozent (ACR20).

Mit Placebo war das dagegen nur bei 14 Prozent der Patienten der Fall. Zwischen den Gruppen mit und ohne Methotrexat gab es keine signifikanten Unterschiede. Nach 24 Wochen erfüllte fast ein Viertel die ACR70-Kriterien.

Der Therapieerfolg hielt über die gesamte Studiendauer von sechs Monaten an. "Besonders auffällig war, daß der Antikörper auch die radiologische Progression der Psoriasis-Arthritis aufzuhalten scheint", so Mease. Bei neun von zehn Patienten sei die Krankheit nicht weiter fortgeschritten.

Wichtig ist für Mease auch der Effekt von Adalimumab auf gleichzeitig vorhandene Hautläsionen. Dieser wurde bei 140 Studienteilnehmern dokumentiert. Von den mit Adalimumab behandelten Patienten hatten dabei 42 Prozent am Ende der Studie kaum noch Hautveränderungen (PASI 90), wohingegen mit Placebo bei keinem Patienten eine so deutliche Verbesserung erzielt wurde.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Nach Koronararterien-Bypass-Operation

Studie: Weniger postoperatives Delir durch kognitives Training

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen