Psoriasis

Therapieoptionen erweitert

Mit Ixekizumab sind signifikante Verbesserungen des Hautbefundes bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis bereits nach einer Woche zu sehen.

Von Roland Fath Veröffentlicht:

HAMBURG. Die Palette der Biologika zur Therapie von Patienten mit mittelschwerer und schwerer Plaque-Psoriasis wird zunehmend breiter. Voraussichtlich ab März 2017 steht in Deutschland mit Ixekizumab ein weiterer Interleukin (IL)-17A-Antagonist für die subkutane Therapie zur Verfügung.

Der Antikörper muss in der Dauertherapie nur einmal alle vier Wochen gespritzt werden.

Ixekizumab (Taltz®) wurde bereits im April 2016 von der EMA zugelassen und kommt zur Behandlung erwachsener Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis, die für eine systemische Therapie in Frage kommen, auf den Markt. In Deutschland gibt es rund 300.000 Betroffene.

Neuer IL-17A-Antikörper

Das Ziel einer möglichst erscheinungsfreien Haut wird durch spezifisch wirkende Medikamente wie den neuen IL-17A-Antikörper für immer mehr Patienten erreichbar, wurde bei der Einführungs-Pressekonferenz betont.

Ixekizumab erfüllt nach Daten der Zulassungsstudien und den ersten Erfahrungen in Österreich, wo der Antikörper bereits 2016 auf den Markt kam, alle Patientenerwartungen hinsichtlich hoher Wirksamkeit und guter Verträglichkeit einer Psoriasistherapie, sagte Privatdozent Dr. Marc Alexander Radtke vom Uniklinikum Hamburg-Eppendorf bei der von Lilly unterstützten Veranstaltung.

Professor Kristian Reich vom Dermatologikum Hamburg hob das schnelle Ansprechen auf Ixekizumab hervor. Signifikante Verbesserungen des Hautbefundes waren in UNCOVER-2 bereits nach einer Woche zu sehen, nach zwei Wochen hatte sich der PASI (Psoriasis Area and Severity Index) um rund 50 Prozent verringert (vs.-20 Prozent Etanercept und -8 Prozent Placebo).

Nach 12-wöchiger Therapie (Induktionsphase: Ixekizumab 80 mg alle 2 Wochen) wurde bei 90 Prozent der Behandelten eine PASI75-Reduktion erzielt, 71 Prozent hatten eine nahezu erscheinungsfreie Haut (PASI90) und 41 Prozent waren in Remission (Lancet 2015; 386: 541-551).

Langanhaltende Wirksamkeit belegt

In den Extensionsphasen der Zulassungsstudien UNCOVER-1, -2, -3 wurde die langanhaltende Wirksamkeit der Therapie in der Erhaltungsphase (Ixekizumab 80 mg alle 4 Wochen) über einen Zeitraum von bis zu 60 Wochen belegt, auch bei Kopfhaut- und Nagelbeteiligung (N Engl J Med 2016; 375: 345-356).

Eine IL-17A-Inhibition ist eine sehr sichere Therapie, sagte Reich. Die häufigsten Nebenwirkungen waren in den Studien Reaktionen an der Injektionsstelle und Infektionen der oberen Atemwege (am häufigsten Nasopharyngitis), die in der Regel nicht zum Therapiestopp führten.

Erhöht ist unter der Therapie das Risiko von Candida-Infektionen (rund 7 pro 100 Patientenjahre). Deshalb sollten Patienten mit schweren Candida-Infektionen in der Anamnese nicht mit IL-17A-Hemmern behandelt werden, sagte Reich.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen