Statine plus ASS - möglicher Schutz vor Erblindung

SAN FRANCISCO (mut). Statine und ASS beugen möglicherweise einer feuchten altersbezogenen Makuladegeneration (AMD) vor. Bei Patienten, die diese Medikamente verwenden, wurde seltener eine AMD-Progression festgestellt als bei Patienten ohne diese Arzneien.

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Damit wurden erneut Hinweise gefunden, daß Arzneien zur Prävention kardiovaskulärer Ereignisse auch vor einer Erblindung durch AMD schützen. Vor kurzem hatten Forscher bereits festgestellt, daß Personen ohne AMD deutlich öfter eine Statintherapie erhielten als gleichalte Personen mit AMD (wir berichteten). In früheren Studien hatten sich für AMD ähnliche Risikofaktoren ergeben wie für kardiovaskuläre Erkrankungen. Als Ursachen für AMD werden sowohl Lipidablagerungen als auch Entzündungsprozesse diskutiert.

US-Forscher aus San Francisco haben nun Daten von über 320 Patienten mit AMD ausgewertet. Davon hatte etwa ein Drittel eine feuchte AMD, also eine Progression der Erkrankung, bei der Gefäßmembranen aus der Aderhaut in die Netzhaut sprießen. Die Forscher untersuchten, wie häufig die Patienten Statine, ASS oder Antihypertensiva einnahmen.

Das Ergebnis: 20 Prozent der Patienten mit feuchter AMD nahmen seit mindestens sechs Monaten Statine ein, bei den Patienten mit trockener AMD waren es 38 Prozent. 60 Prozent der Patienten mit feuchter AMD waren auf niedrigdosiertes ASS eingestellt (etwa 100 mg/d), bei Patienten mit trockener AMD waren es 75 Prozent. Ein weiterer Unterschied: Patienten mit feuchter AMD rauchten häufiger (21 versus 13 Prozent) als Patienten mit trockener AMD.

Keinen Unterschied gab es bei der Häufigkeit von KHK, Diabetes, Hypertonie und einer antihypertensiven Therapie. (Am J Ophthalmol 137, 2004, 615).

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