Frühes Karotis-Schallen erhöht Op-Chancen

OXFORD (mal). Eine Endarteriektomie könnte deutlich mehr Patienten mit symptomatischer Karotis-Stenose nützen als bisher gedacht. Bedingung ist aber eine Op innerhalb von 14 Tagen etwa nach TIA (transitorisch ischämischer Attacke). Hausärzte sollten deshalb nach TIA rasch für eine Karotis-Sonographie sorgen.

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"Es ist ärgerlich, und wir verlieren wertvolle Zeit, oft Wochen, wenn erst zum CT und dann noch zum Angiologen überwiesen wird", betont Dr. Markus Busch von der Charité in Berlin. "Wenn Hausärzte ein Ultraschallgerät und Erfahrung im Karotis-Schallen haben, sollten sie bei Hinweisen auf eine TIA auch sofort die Karotis untersuchen", fordert Busch. Ergebe sich dabei der Verdacht auf eine Karotis-Stenose, empfiehlt er die sofortige Krankenhaus-Einweisung.

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie rät bisher zur Endarteriektomie innerhalb von sechs Monaten nach einem ischämischen Ereignis. Sie empfiehlt den Eingriff allen Patienten mit über 70prozentiger Stenose. Denn nach großen Studien bringt eine solche Op im Vergleich zur rein medikamentösen Therapie einen klaren Nutzen. Bei 50- bis 69prozentiger Stenose sei dagegen der Vorteil der Op sehr klein.

Eine neue Datenanalyse hat jetzt aber ergeben, daß auch Patienten mit 50- bis 69prozentiger Stenose klar von dem Eingriff profitieren können - aber nur dann, wenn innerhalb von 14 Tagen nach dem ischämischen Ereignis operiert wird (Lancet 363, 2004, 915). Danach hat für diese Patienten - im Gegensatz zu Patienten mit über 70prozentiger Stenose - die Op keinen klinisch relevanten Nutzen mehr.

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