Neue Software ermittelt kardiovaskuläres Risiko

MANNHEIM (gvg). Auf dem Deutschen Kardiologenkongreß in Mannheim wurde mit einer neuen Software ein Hilfsmittel für die Ermittlung des kardiovaskulären Risikos vorgestellt. Faktoren des individuellen Lebensstils erhalten darin ein größeres Gewicht als bisher.

Veröffentlicht:

Die Software CARRISMA wurde unter der Regie von Professor Helmut Gohlke aus Bad Krozingen entwickelt. Bei der Risikoabschätzung berücksichtigt das Programm außer den klassischen Risikofaktoren auch das Ausmaß der körperlichen Aktivität, die Ernährungsgewohnheiten, den Body Mass Index (BMI) und die Zahl der täglich gerauchten Zigaretten.

    Das Programm berechnet Risiko strenger als die Scores.
   

Wenn man CARRISMA zur Risikoermittlung nutzt, legt man zunächst einen der drei Risiko-Scores PROCAM, Framingham oder ESC als Grundlage für die Berechnungen fest. Danach werden die Lebensstilfaktoren erfaßt, auf deren Basis das PROCAM-, ESC- oder Framingham-Risiko individuell modifiziert wird.

Dabei könne es zu erheblichen Abweichungen vom traditionell ermittelten Risiko kommen, wie Gohlke betonte. "Ein 40jähriger Mensch, der im PROCAM-Score ein Zehn-Jahresrisiko für ein kardiovaskuläres Ereignis von sieben Prozent hat, kann bei CARRISMA 25 Prozent erreichen, wenn er viel raucht und stark übergewichtig ist", so Gohlke.

Damit käme er in einen Bereich, wo eine medikamentöse Therapie erwogen werden müsse. Eine prospektive Validierung von CARRISMA erfolgt gerade in der Primärpräventionsstudie PräFord.

Mehr zum Thema

Influenza

Impfung gegen Influenza mit deutlichem Zusatznutzen

Risikoeinschätzung

Bessere Prognose mit Cystatin-basiertem eGFR

I-STAND-Intervention

Weniger Sitzen senkt Blutdruck bei Älteren

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“