Gefahr bei Op durch alte Blutkonserven

CLEVELAND (ddp.vwd). Werden Blutkonserven kurz vor Ablauf der Haltbarkeit bei schwierigen Operationen verwendet, kann dies die Op-bedingte Mortalität erhöhen. Das deutet eine Studie aus den USA mit 321 Herzpatienten an.

Veröffentlicht:

Demnach liegt die Op-bedingte Sterberate bei Patienten fünfmal höher, wenn die Blutkonserve zwischen 31 und den in den USA maximal erlaubten 42 Tagen alt ist, verglichen mit einer 19 Tage alten Konserve. Das berichten Dr. Elliott Bennett-Guerrero und Kollegen aus Durham ("Anesthesia and Analgesia" 103, 2006, 15).

Frühere Studien hatten ergeben, daß sich mit der Zeit die Zusammensetzung und Qualität der Blutpräparate verändert. So verlieren die Erythrozyten an Flexibilität und können weniger effektiv Sauerstoff durch die feinen Blutgefäße transportieren. Das könnte nach einer aufwendigen Operation die Überlebenschancen reduzieren, so die Forscher.

Welche Konsequenzen diese Ergebnisse für die Praxis hätten, müßten erst weitere Studien zeigen. Die Forscher empfehlen jedoch schon jetzt, Hochrisikopatienten bevorzugt sehr frische Blutkonserven zu geben.

In Deutschland werden Erythrozyten-Konzentrate in Additivlösung verwendet. Diese dürfen 42 bis 49 Tage alt sein. Meist werden sie innerhalb von 35 Tagen nach ihrer Gewinnung eingesetzt, so Dr. Susanne Stöcker vom Paul-Ehrlich-Institut zur "Ärzte Zeitung".

Mehr zum Thema

Möglicher Langzeiteffekt bei älteren Frauen

Supplementation von Calcium und Vitamin D könnte Krebsmortalität senken

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Aktuelle Forschung

Das sind die Themen beim Deutschen Parkinsonkongress

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert