Resorbierbares Implantat für Kind mit Herzfehler

MAINZ (skh). Erstmals an der Universitätsklinik Mainz haben Kinderkardiologen ein biologisch abbaubares Verschlusssystem bei einem Kind mit Vorhof-Septum- Defekt implantiert. Der Eingriff erfolgte minimalinvasiv.

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Das Team um Professor Christoph Kampmann vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Mainz verwendete ein Verschlusssystem, das aus biologisch abbaubaren Kollagenplatten besteht. Es eignet sich besonders für Kinder mit ASD II (Atrium-Secundum-Defekt).

Bisher waren ausschließlich Verschlusssysteme aus nicht resorbierbarem Material verfügbar. Biologisch abbaubare Implantate haben gerade bei Kindern mit angeborenen Fehlbildungen Vorteile: "Kinder, die noch wachsen, werden bald zu groß für ihre Implantate. Mit abbaubarem Material können wir dieses Problem elegant umgehen", so Kampmann. Zudem fallen nach der Auflösung der Kollagenplatten der Fremdkörperreiz und die erhöhte Emboliegefahr durch Abscheidungsthromben weg.

Außer bei Kindern soll das System auch bei Erwachsenen mit persistierendem Foramen ovale implantiert werden. Ein offenes Foramen ovale wird oft erst während der Ursachensuche bei Schlaganfall oder Migräne entdeckt. Das neue System wird bundesweit außer in Mainz auch an der Medizinischen Hochschule Hannover und am Herzzentrum in Berlin implantiert.

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