Kommentar
Kaum Anreize für ein gesundes Leben
Gesund zu leben lohnt sich - fürs Herz, fürs Gehirn, nicht aber für den Geldbeutel. Solange die Folgen eines ungesunden Lebensstils komplett von einer Solidargemeinschaft finanziert werden, wird sich daran auch kaum etwas ändern, da können noch so viele Studien belegen, wie gesund doch ein gesunder Lebenswandel ist. Überraschend an solchen Studien ist vor allem eines: Sie haben keine politischen Konsequenzen.
Dass die größten Kosten im Gesundheitssystem durch Krankheiten entstehen, die vermeidbar sind, bezweifelt kaum noch jemand. Es wäre daher Zeit, den Menschen mehr Verantwortung zu übertragen. Das gelänge am besten über ein vernünftiges Bonus-System. Dafür müsste man nur einmal jährlich die wichtigsten Risikofaktoren ärztlich überprüfen: schnell auf die Waage (BMI), auf das Ergometer (Fitness) und eine kleine Blutspende (Leberwerte, Nikotinabbauprodukte). Wer dabei günstig abschneidet, kann sich bis zur Hälfte oder ein Drittel der üblichen Kassenbeiträge sparen, die dann natürlich neu berechnet werden müssen. Das würde vermutlich mehr Anreize für einen gesunden Lebenswandel setzen als die paar Euro, die manche gesetzliche Kasse zurückzahlt, wenn jemand regelmäßig an Präventionsmaßnahmen teilnimmt.
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