Spektakulärer Erfolg mit Aortenklappe per Katheter

Die TAVI-Methode glänzt erneut gegenüber chirurgischen Eingriffen. Die Sterberate sinkt drastisch, der absolute Unterschied scheint sogar mit den Jahren größer zu werden.

Veröffentlicht:
Klappe per Katheter: Immer mehr Erfolge.

Klappe per Katheter: Immer mehr Erfolge.

© Edwards Lifesciences

SAN FRANCISCO (ob). Das Verfahren der transkutanen kathetergeführten Aortenklappenimplantation (TAVI) glänzt mit neuen Langzeitdaten: 2-Jahres-Ergebnisse der PARTNER-Studie belegen erneut eine dramatische Reduktion der Sterberate bei inoperablen Patienten.

Deutschland ist weltweit mit Abstand das Land mit den höchsten TAVI-Zahlen. Geschätzt wird, dass von weltweit bislang rund 40.000 durchgeführten Eingriffen dieser Art 12.000 in Deutschland vorgenommen wurden.

Hierzulande dürften deshalb die beim Kongress TCT 2011 in San Francisco vorgestellten 2-Jahres-Ergebnisse der PARTNER-B-Studie auf besonderes Interesse stoßen.

In diesen Arm der PARTNER Studie waren 358 Patienten mit schwerer Aortenstenose aufgenommen worden, bei denen eine Operation wegen bestehender Risiken inakzeptabel erschien.

Enormer Unterschied bei den Sterberaten

Sie sind entweder mit der TAVI-Methode (Sapien-Klappensystem) behandelt worden oder erhielten die übliche Standardtherapie.

Nach einem Jahr waren in der in üblicher Weise behandelten Gruppe 50,7 Prozent aller Patienten gestorben, in der TAVI-Gruppe 30,7 Prozent.

Nach den jetzt präsentierten Daten lag die Gesamtsterberate nach zwei Jahren ohne TAVI-Behandlung bei 67,6 Prozent und mit kathetergeführtem Klappenersatz bei 43,4 Prozent.

Häufiger Schlaganfälle

Der absolute Unterschied der Sterberaten war damit noch größer geworden. Patienten, die nach einem Jahr noch lebten, profitierten auch im zweiten Jahr von der neuen Therapie: Ohne TAVI-Behandlung betrug die Sterberate in dieser Zeit 35,1 Prozent, mit TAVI lag sie bei nur 18,2 Prozent.

Obwohl der Zahl der Patienten wegen der höheren Überlebendrate in der TAVI-Gruppe deutlich höher war, war die Rate der Wiedereinweisungen in die Klinik nur halb so hoch wie in der Vergleichsgruppe mit konventioneller Therapie (35 versus 72,7 Prozent).

Allerdings entwickelten Patienten in der TAVI-Gruppe häufiger einen Schlaganfall als Patienten mit Standardtherapie: Nach einem Jahr lagen die Inzidenzraten bei 11,2 versus 5,5 Prozent, nach zwei Jahren bei 13,8 versus 5,5 Prozent.

Mehr zum Thema

Möglicher Langzeiteffekt bei älteren Frauen

Supplementation von Calcium und Vitamin D könnte Krebsmortalität senken

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert