Schulsport schützt vor Herzproblemen

MANNHEIM (eb/eis). Täglich eine Stunde Sport macht Schüler körperlich leistungsfähiger als weniger aktive Altersgenossen. Die regelmäßige Bewegung beugt Übergewicht und Herz-Kreislauf-Risiken vor, wie eine Studie in Leipzig belegt.

Veröffentlicht:
Ballsport in der Schule: Auch gut.

Ballsport in der Schule: Auch gut.

© Lorraine Swanson / fotolia.com

Im "Leipziger Gesundheitsprojekt Schule" sind bei Schülern der Mittelstufe bereits kurz- und mittelfristige positive Effekte von täglichem Schulsport auf das kardiovaskuläre Risiko nachgewiesen worden. Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) wurden jetzt erstmals Langzeit-Daten des Projekts vorgestellt.

Sieben Schulklassen nahmen an dem Projekt zwischen der 6. und 10. Klasse (fünf Jahre!) teil. Eine Gruppe hatte täglich eine Stunde Sport (Ausdaueranteil mindestens 15 Minuten) und eine Vergleichsgruppe die regulären zwei Sportstunden pro Woche.

Einmal im Jahr wurden Fitness, Body-Mass-Index und motorische Fähigkeiten der Schüler getestet.

Ergebnis: Bei der körperlichen Fitness, gemessen an der maximalen Sauerstoffaufnahme bei der Laufband-Spiroergometrie, betrug die durchschnittliche Differenz zwischen den beiden Gruppen rund 5 Milliliter pro Kilogramm und Minute.

In der Gruppe mit dem täglichen Schulsport gab es zudem weniger Übergewicht: Neun Prozent der Schüler mit dem täglichen Bewegungspensum hatten einen erhöhten BMI, in der Vergleichsgruppe waren es 16 Prozent.

"Wir empfehlen daher eine tägliche Schulsportstunde für alle Kinder und Jugendlichen zur Primärprävention", so Dr. Ulrike M. Müller von der Klinik für Innere Medizin/Kardiologie der Universität Leipzig.

"Kinder und Jugendliche sind heute weniger körperlich aktiv als ihre Altersgenossen eine Generation zuvor. Das ungünstige Verhältnis von weniger Bewegung und Energiezufuhr bewirkt eine steigende Prävalenz von Übergewicht bis hin zur Adipositas bei Kindern und Jugendlichen."

Schon im frühen Jugendalter seien dabei erste atherosklerotische Veränderungen nachweisbar. Und: "Aus dicken Kindern werden meist auch dicke Erwachsene, und damit nehmen Herz-Kreislaufrisiken wie metabolisches Syndrom, Diabetes oder Bluthochdruck ebenfalls zu."

Mehr zum Thema

In der Sprechstunde

Risikokommunikation fördert kardiovaskuläre Prävention

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen