Follow-up-Studie

Verzicht auf Frühstück erhöht das koronare Risiko signifikant

Den Tag sollte man mit einem guten Frühstück beginnen. Denn: Wer nicht frühstückt, weist ein um 27 Prozent erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Herztod auf, hat eine aktuelle US-Studie ergeben.

Veröffentlicht:
Müsli am Morgen: Wer frühstückt hat ein geringeres Risiko, einen Herztod oder Herzinfarkt zu erleiden, zeigt eine Studie.

Müsli am Morgen: Wer frühstückt hat ein geringeres Risiko, einen Herztod oder Herzinfarkt zu erleiden, zeigt eine Studie.

© Stockbyte / Photos.com plus Getty Images

BOSTON. Nicht nur allgemeine Weisheit, sondern nun auch wissenschaftliche Evidenz: Den Tag soll man mit einem guten Frühstück beginnen, sonst droht der frühe Herztod.

Nach Daten des "National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES)" aus dem Jahr 2002 verzichtet etwa jeder fünfte erwachsene US-Amerikaner auf ein morgendliches Frühstück.

Auch in Europa ist eine gesunde Frühstückskultur nicht ubiquitär verbreitet. Doch der Körper braucht die morgendliche Mahlzeit.

Bereits gezeigt werden konnte, dass der Verzicht darauf mit erhöhten Risiken für Gewichtszunahme und Typ 2 Diabetes einhergeht. Nun stellte sich heraus: Wer nicht frühstückt, weist ein um 27 Prozent erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Herztod auf (Circulation 2013; 128: 337-343).

27.000 Erwachsene mehr als 16 Jahre beobachtet

Die Daten wurden anhand des großen Kollektives der Health Professionals Follow-up-Study gewonnen.

27.000 im Gesundheitswesen beschäftigte männliche Erwachsene waren mehr als 16 Jahre beobachtet worden. 1527 hatten in diesem Zeitraum einen tödlichen oder nicht-tödlichen koronaren Zwischenfall erlebt.

Nach Adjustierung für multiple Faktoren wie Kalorienmenge, Qualität und Frequenz des Essens, Alkohol, Rauchen, Schlaf, Arbeit und familiäres Risiko, fanden die Autoren eine Risikoerhöhung um 27 Prozent für koronare Ereignisse.

Bei zusätzlicher Berücksichtigung von kardiovaskulären Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung oder Diabetes sank die Risikoerhöhung auf 18 Prozent.

Dies lässt den Schluss zu, dass die Essensgewohnheiten das KHK-Risiko nur partiell durch diese traditionellen Risikofaktoren beeinflussen, schreiben die Autoren um Leah E. Cahill von der Harvard School of Public Health, Boston, in der Zeitschrift Circulation.

Verzicht auf Frühstück oft bei ledigen Männern

Besonders gefährlich ist das Auslassen des Frühstücks übrigens in den sogenannten mittleren Jahren zwischen 45 und 60: Hier erhöht sich das koronare Risiko um 50 Prozent.

Bei Älteren hatte der Start in den Tag ohne Frühstück keinen signifikanten Einfluss auf die Herzgesundheit.

Generell zeigte die Studie: Männer, welche auf das Frühstück verzichteten, waren eher jünger, unverheiratet, in Vollzeitbeschäftigung. Sie tranken mehr Alkohol, rauchten mehr Zigaretten und trieben weniger Sport. (DE)

Mehr zum Thema

Antiplättchentherapie nach akutem Koronarsyndrom

Bei PCI-Patienten mit doppeltem Risiko: zuerst dual, dann mono

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neuer Hoffnungsträger

Homotaurin-Prodrug bremst Alzheimer

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen

Lesetipps
Schwere Infektionen mit Antibiotika richtig behandeln: Behandlungsmythen, die so nicht stimmen.

© bukhta79 / stock.adobe.com

Richtig handeln bei Infektionen

Drei Mythen bei der Antibiotika-Therapie auf dem Prüfstand